Dienstag, 5. März 2013

Wars das jetzt?

Heute Morgen, ich hatte gerade geduscht, hatte noch nicht gefrühstückt, da rumste mir folgende Mitteilung auf nüchternen Magen: "Frau Ziggenheimer, heute hat der H*ermes-Versand hier angerufen und wollte Ihre private Telefonnummer."
Mein Azubi.
Woher hat H*ermes meine Dienststellennummer?
Mir wurde ganz übel und schwer zumute.
"Aber du hast sie ihm nicht gegeben, oder?" Jeder weiß immerhin, dass es untersagt ist, private Daten herauszugeben.
"Nein, natürlich nicht."
"Was wollte der überhaupt?"
"Er sagte, er habe ein Problem mit einer Paketzustellung. Ich hab gefragt, ob er es nicht hier in die Firma bringen kann, aber er meinte, das ginge nicht, weil dem eine Beschwerde vorausgegangen sei."
Und dann rufen sie in meiner Firma an?
Er hatte wohl seinen Namen genannt, aber darin war sie sich nicht sicher, jedenfalls wusste sie diesen nicht mehr.
"Er will sich in einer Viertelstunde noch mal melden."
"Du gibst keine Daten raus. Er soll dir seinen Namen sagen und dann entscheide ich, ob ich dort zurückrufe."
In unserem tragbaren Telefon werden ja die Anrufnummern gespeichert, diese gab sie mir noch.
Scheiße, war mir mulmig.
In der Zwischenzeit wandte ich mich noch mal an den Kundenservice. Die Dame dort am Computer konnte den bisherigen Verlauf sehen, auch, dass meine Beschwerde weitergegeben war. Über Details war sie nicht informiert, Telefonnummern waren nicht hinterlegt, so dass sie mir nicht sagen konnte, wer sich hinter der Nummer verbarg. Ich schilderte kurz das heutige Ereignis und zog auch in Erwägung, dass eine Zustellung in dieser Woche anstand, eine Nachlieferung meines Lieblings-Modelabels.
"Davon sehe ich aber nichts", informierte mich Miss Computer. "Ich seh nicht mal, dass eine Sendung angekündigt wurde. Da ist noch nichts am Laufen."
Klar, dass mir noch merkwürdiger zumute wurde und mir das Herz doch wieder bis zum Halse schlug.
Kleine Rücksprache mit den gelben Seiten meines Vertrauens, dann fasste ich mir ein Herz und rief als "Unbekannter Teilnehmer" diese Nummer auf meinem Zettel an.
"Ah Frau Ziggenheimer, gut, dass Sie anrufen", sagte eine jüngere männliche Stimme - eindeutig nicht der Postbote. "Ich habe hier eine Info auf meinen Tisch bekommen, dass es eine Beschwerde gegen einen unserer Zusteller gab. Wir hatten leider nur die Nummer Ihrer Firma im System hinterlegt. Schildern Sie mir doch bitte das Ganze noch mal, damit ich weiß, worum es hier überhaupt geht."
Also wiederholte ich alles noch mal von A bis Z, dann holte der andere tief Luft.
"Okay. Also erstens: Dass jemand im Rahmen seiner Tätigkeit als H*ermes-Bote versucht, nebenbei Medikamente zu verkaufen, das ist schon mal gar nicht gestattet. Ich muss Ihnen auch ehrlich sagen, Sie sind nicht die erste, die sich über den Herrn beschwert. Aber Sie sind die erste, die so massiv belästigt wird. Trotzdem der Herr ja auch verheiratet ist."
"Ja und wie geht es nun weiter?"
"Auf jeden Fall ziehen wir den Herrn aus dem Verkehr, der wird in Ihrem Bereich keine Briefe oder Pakete mehr zustellen."
"Na Hauptsache, er kriegt jetzt nicht erst recht Frust und Wut auf mich..."
"Davon gehen wir nicht aus. Ich denke, mit dieser Handlung hat es sich für Sie dann auch erledigt. Ich gebe Ihnen hier noch meine Telefonnummer, falls noch irgendwas sein sollte. Ansonsten wünsche ich Ihnen alles Gute."
"Danke."
Das Ganze soll mir in den kommenden Tagen auch noch mal schriftlich mitgeteilt werden. Ich hoffe, dass es das jetzt auch nun wirklich war.
"Ich würde es dir echt wünschen", merkten die gelben Seiten meines Vertrauens an. "Aber ich finde komisch, dass die dich deswegen versuchen, in der Arbeit anzurufen. Und dass diese Nummer und auch der Name des Herrn, der dich da angerufen hat, gar nicht beim Team mit angegeben ist. Weißt du, wer das am Ende wirklich war?"
Ich habe dann selbst auf dieser Homepage nachgeschaut. Vom Chef bis zur popligen Sekretärin sind dort alle mit Namen, Telefonnummer und sogar Foto vorgestellt. Nur der, mit dem ich sprach, nicht. Und die Vorwahl... zeigt auch einen ganz anderen Ort an...
Oh Mann. Entspannung im Kopf... wird mir echt nicht leicht gemacht. Aber ich schöpfe trotzdem... erst mal neuen Mut und Optimismus. Ganz zart.

2 Kommentare:

Clara Himmelhoch hat gesagt…

Ich drücke dir die Daumen, dass Angst und Frust bald ein Ende haben - ich kann dich verstehen, ich würde auch im Viereck springen vor Wut. -
Toitoitoi!

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Danke Clara :)