Sonntag, 29. April 2012

Wie in einer anderen Welt

...fühle ich mich immer, wenn ich nur für zwei, drei Tage die Tasche packe und auf Reisen gehe. Und selbst wenn ich dafür nicht mal über die Landesgrenze hinausgeh, überkommt mich schon dieses Gefühl. Vielleicht hats ja auch einfach etwas damit zu tun, dass ich mich herauslöse aus dem Alltag, dass auf mich kein Muss wartet im Sinne von Kochen - Bügeln - Backen - Putzen, sondern mich entspannt in den Tag hinein- und wieder heraustreiben lassen kann, tun und lassen, was ich möchte oder auch nicht und nebenher noch Menschen und Dinge sehe und erlebe, die mir bis dato unbekannt waren.
Vielleicht erlebe ich das auch umso mehr, weil die Alltagswoche angefüllt war mit einem Stresspegel, der mir bis unter die Haarwurzeln ging und mich kaum atmen ließ - und ich diesem Stresspegel dann doppelt enfliehe: zum einen ins wohlverdiente, diesmal herrlich lange Wochenende, und zum anderen eben auch gleich noch an einen anderen Ort.
Hach ja, Flucht kann manchmal soooo erholsam sein ;)

Das Fazit zur letzten Woche also:
Viel geschafft, viel erreicht (auch wenn oftmals so ein Gefühl zurückbleibt wie: Irgendwas - vermutlich Wichtiges - haste vergessen...), drei mal im Sportstudio gewesen und dieser Körperfettanalysewaage doch die kalte Schulter gezeigt. Ich meine, ich fühl mich ja wohl und gut und so. Doch wenn ich mich auf jüngsten Fotos betrachte, muss ich sagen: Mir gefallen der Kopf und die Füße und alles, was dazwischen liegt, erscheint mir seltsam vergrößert, so als wäre das gar nicht ich, sondern eins dieser Mogel-Schiebe-Fotos, die wir noch aus Kindertagen kennen. Klar übertreibe ich, natürlich mach ich das - so wie ich mich eben auch immer aufs Korn nehme, auch um mich selber anzuspornen, ohne mich zugleich auch zu demotivieren. Jedenfalls habe ich beschlossen, mich umgehend mit Gutschein Nr. II in Verbindung zu setzen, um Anschlusstermine im Sportstudio gleich in der Folgewoche zu finden - immerhin: Die Bikinizeit naht und was man bis dahin geschickt kaschieren kann, zeigt sich spätestens dann in unerbittlicher Wahrheit.
Und bevor ich ins Wochenende entschwand, zauberte ich den Jungen noch ein paar Menüs (klar, ich hätte auch einfach Geld auf den Tisch legen und sagen können: Kümmert euch! - aber mir ist durchaus klar, dass es dann vier Tage lang nur Döner, Pizza & Chips zu essen gibt - und mal abgesehen vom Nährwert ist es mir einfach zu schade um mein sauer verdientes Geld), gab ihnen noch ein paar Instruktionen auf den Weg, während mir - klar - nur gelangweilte Gesichter entgegenblickten: "Muddaaaaa... wissen wir doch alles, können wir doch alles, nun mach dich endlich ab ins Wochenende, damit wir unsere Ruhe haben!" und irgendwann am Freitagabend sank ich müde, abgekämpft und so auf einem fremden Beifahrersitz - und wo ich gerade noch beschloss, mir die Ohren mit dem iPod zuzustöpseln und mich einem wohlverdienten Schläfchen hinzugeben, fand ich mich wieder in der wohl abwechslungsreichsten und lustigsten Konversation der letzten Monate. So macht Mitfahrgelegenheit auch Spaß und gab dies einen entspannten und heiteren Auftakt in ein Wochenende, auf dessen Erholung und Entspannung ich mich unsagbar freute - bis zu dem Moment, wo mir heute Morgen die Wanderschuhe vor die Tür gestellt wurden und es hieß: "Der Rucksack ist schon gepackt - auf gehts!"
Na dann... wolln mer mal :)

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