Mittwoch, 20. April 2011

Follow the Leader

Bis heute Abend kannte ich zwar bereits Titel von Matthew Ryan, Ihr wisst schon, der Study, der mich letztens mit dem Auto mitnahm und mir seine halbe Musikdatenbank vermachte.
Aber diesen Titel kannte ich noch nicht, ich hab ihn heute eher zufällig im Netz gefunden.


Ich kenne auch den Film nicht, der hier ausschnittsweise wiedergegeben wird.
Wenn ich jetzt die Augen schließe und mich von den Klängen berieseln lasse, dann tauchen vor meinem inneren Auge eher andere Bilder auf. Am liebsten möchte ich dann einen grob gestrickten Pullover über ein Sommerkleid ziehen, den Haarknoten lösen und mit nackten Beinen auf den Motorroller steigen. Möchte mich an einen Rücken schmiegen und mich durch die Nacht gleiten lassen, das Haar im Wind, möchte hinunter zum Strand laufen, barfuss, mit einem Hund durch den Sand toben. Einem richtigen Hund, nicht so einem kleinen Sesselhopser, bei dem man Gefahr läuft, ihn versehentlich zu zertreten.
Möchte am Ufer des Meeres sitzen, diesem Hund das Fell kraulen und in die Nacht schauen, den Sternenhimmel über mir, klar und weit, unvorstellbar weit und darüber nachdenken, ob das Weltall wirklich unendlich ist oder wir uns diese Unendlichkeit nur nicht vorstellen können, weil auch in unserer Welt alles irgendwie seine Begrenzung findet.
Wo gibt es noch andere Lebewesen, gibt es noch eine zweite Welt oder gibt es noch viel mehr Welten?
Was ist nach dem Ende unserer Welt?
Wie sehen andere Lebewesen aus in anderen Welten?
Atmen, leben, lieben sie wie wir?
Den Rest der Maibowle trinken wir gleich aus der Flasche, legen uns in den Sand, der noch warm ist von der Sonne des Tages, und malen uns aus, wie das sein würde, wenn diese Welten eines Tages aufeinander treffen.
Ich liebe die Nacht. Weil sie geheimnisvoll ist, zärtlich und gedankenvoll, ruhig und beruhigend. Manchmal fühlt es sich so an, als legte sie sich beschützend um mich. Dann denke ich daran, wie ich durch die Straßen streife, voller Sehnsucht nach dem Leben, im Schein der Großstadt. Wie ich auf dem Beifahrersitz eines offenen Autos sitze, die Hände um die nackten Knie geschlungen, nur um aufzustehen, die Arme auszubreiten, den warmen Fahrtwind zu spüren, der mich umarmt, verspielt durch die Haare wuselt und mir auf diese Weise das unabdingbare Gefühl von Freiheit schenkt... Dass ich nur die Flügel ausbreiten muss, um aufzusteigen... Auch wenn ich am Ende dieser Gedanken nur hier liege, mit offenen, staunenden Augen in die Nacht schaue und nichts von all dem passiert ist, so fühlt es sich dennoch... so wunderbar weich an. Und spüre ich umso mehr den Drang: Lauf endlich los... und schau dich nicht mehr um...

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