Donnerstag, 6. Januar 2011

Pinguinwerfen bei Tage


Dieses Bild erreichte mich am gestrigen Tag - und ich muss sagen: Das war keinen Tag zu früh und vor allem: keinen Tag zu spät.
Wie es Euch in Euren Städten und Gemeinden ergangen ist, weiß ich nicht - aber wer wie ich in Ziggenheimer-Town wohnt, dem schwoll wie mir heut Morgen einmal mehr der Kamm im Unverständnis darüber, wie wenig sich die Stadt um das körperliche und überhaupt auch das Wohl ihrer braven, pünktlich steuerzahlenden Bürger kümmert.
Ich meine, der Wetterfrosch hatte lange genug vorher angekündigt, dass die letzte Nacht und auch die folgenden Tage Regen bringen würden - und was das bei ansonsten eisigen Temperaturen und festgefahrenen Schneedecken bedeutet, das weiß nicht nur der Autofahrer. Und natürlich kam, was kommen musste: Ich nicht aus meiner Parklücke. Der Fußmatte, die ich mir behelfsmäßig unters Rad schieben wollte, konnte ich nur noch zuwinken bei ihrem schätzungsweise 2 m-Flug allein schon beim Anfahrversuch. Was ich auch versuchte, nichts ging, und heute halfen mir (natürlich) trotz Jeansmini und langen Stiefeln auch keine Herrschaften. Was ich ihnen aber auch nicht verdenken konnte: Allein der erste Schritt aus dem Haus barg schon die Gefahr, gnadenlos zu Boden zu stürzen und sich mindestens den Arsch zu brechen - nur ein pflichtbewusster Depp wie ich konnte angesichts dieser Mörderwitterung auf die beinah schon zwanghafte Idee kommen, ins Büro zu müssen. Sicherlich war mir nach vielen erfolglosen Versuchen zum Heulen und vor allem danach, den Schlüssel im hohen Bogen zu entsorgen - nur... so konnte das Wägelchen ja auch nicht stehenbleiben! Ich hatte die Straße komplett blockiert, keiner kam mehr an mir vorbei und was immer auch ich mir im Leben je gewünscht hatte zu sein: ein Prellbock jedenfalls nicht!
Irgendwann schließlich half mir eine junge Dame, die so zart und klein war, dass ich dachte, es würde in diesem Leben mit dem Anschieben nicht mehr klappen.
Ich wurde jedoch nicht nur dahingehend eines Besseren belehrt, sondern auch mindestens zweimal zart dahingehend: "Nicht soviel Gas geben, bisschen mehr mit Gefühl!"
Und das sagt jemand mir... Aber na ja, gut, mit vereinten Kräften schaffte ich es dann doch noch und eierte auf vereisten Straßen gen Office, dachte an das Glücksschaf ("Hoffentlich geht alles gut, hoffentlich hab ich Glück und bau keinen Unfall!") und daran, dass ich wirklich ein Schaf sein musste, freute mich dann aber auch auf eine schöne heiße Tasse Kaffee - nur um im Büro festzustellen, dass die Kanne bereits von anderen gefrosteten Kollegen geleert und nicht wiederaufgefüllt worden war. Super Start, dachte ich mir, während ich missmutig neuen Kaffee zubereitete und die Kollegen überlegten, wie sie am besten testen könnten, ob die Gehwege um unser Büro herum begehbar waren.
"Ich habs!" rief einer, "wir schubsen Helma über den Fußweg und wenn sie fällt, wissen wir - es muss wieder gestreut werden!" Alles lachte - sogar ich, auch weil ich mich des Vergleiches mit dem Spiel "Pinguinwerfen" nicht entziehen konnte.
Na ja, Ihr wisst ja, Humor ist, wenn man trotzdem lacht - und ich hoffe nur, dass der Spuk zum Feierabend vorüber ist. Ansonsten... wird einfach wieder ein Tag "Eisfrei" beantragt!

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