Montag, 26. Juli 2010

Auf Die Letzte Minute

Ich weiß nicht, kennt Ihr auch dieses Phänomen? Also mir platzt manchmal der Kopf von den vielen Ideen, die ich habe - nur wenn diese Ideen keine... sagen wir mal... Deadline besitzen, dann schmoren sie vermutlich mein Leben lang dort.
Vor gut zwei Wochen habe ich den- so meine ich - wohlverdienten Jahresurlaub angetreten und bis zum letzten Tag alle Dinge, die nun wirklich nicht mehr warten konnten, erledigt: Überweisungen getätigt, Abfälle entsorgt, den Spüler gereinigt... Das mögt Ihr für selbstverständlich halten, aber Hand aufs Herz: Wem von uns ist das nicht schon passiert, dass er aus dem Urlaub wiederkehrte und einen der Müllbeutel schon an der Haustür begrüßte, weil in ihm Leben auf mehreren Beinen entstanden war? Oder dass man zu den Pilzen, die einem aus dem Spüler entgegenwuchsen, nur noch die Pfanne auf den Herd stellen und ein Ei dazuschlagen musste? Wie oft wohl haben wir darüber gerätselt, ob wir nun wirklich das Bügeleisen von der Steckdose getrennt oder den Herd ausgeschalten hatten?
Puh - bis jetzt ist das alles gut gegangen, doch als mir am heutigen Nachmittag einfiel, dass in genau zwei Wochen die Schule beginnen würde und ich noch so viele diesbezügliche Punkte auf der To-do-Liste zu stehen hatte (Bücherkauf, Schulsachenkauf, Information an die Schule, ob das Kind denn auch an der neuen Schule dem Französisch-Unterricht folgen wollte, ganz zu schweigen von Zahnarztbesuchen, die wir höchstwahrscheinlich im heimischen Kalender zu stehen und ebenso höchstwahrscheinlich inzwischen verpasst hatten) - und ich aber auch erst in genau einer Woche an den heimischen Herd zurückfinden würde, da sinnierte ich einmal mehr über meine Lebensprinzipien und darüber, an dem einen oder anderen Prinzip vielleicht doch etwas herumfeilen zu wollen. An diesem Gedankenpunkt angelangt, befand ich jedoch, dass in gewissen innerlichen Unruhen auch eine gewisse innerliche... nun sagen wir... Würze steckte. Ich meine, ginge alles immer nur nach Plan, wäre alles immer nur perfekt und liefe entsprechend am Schnürchen, liefe alles und jedes wie im Bilderbuch - wem bitte sehr sollte ein solches Leben gefallen? Was für ein langweiliges Leben wäre dies? Wäre es denn nicht in der Tat unspektakulär, wenn es nichts zu korrigieren, nichts in Ordnung zu bringen und nichts einzuholen gäbe? Diese herrlich kleinen Aufreger, die uns ab und an zeigten, wie viel hundertachtzig-Grad-Leben noch in uns steckte?
Der eine oder andere wird vermutlich sagen: "Ja... Man kann sich natürlich alles schönreden, nur damit man nichts ändern muss." Stimmt! Andererseits... Ich bin wie ich bin und wie ich es fast immer war - so wie jeder von Euch derjenige ist, der er immer war - mit all den Macken, Ecken & Kanten. Und weil so vieles bei mir eben nur auf die letzte Minute möglich ist (Crash-Diäten, bevor ich doch noch die 80-Kilo-Marke erreichen würde, nur so als Beispiel), werde ich - ebenso als Beispiel - vom Internetdating aufs Speeddating umsteigen. Ich vermute mal, DANN klappts auch erst mit dem Herzbuben. Ich kenn mich doch - manches wird sich einfach nie ändern. Das ist reine Ziggenheimersche Gesetzmäßigkeit - keine Chance, dem je zu entkommen. Letztlich kann ich nur hoffen, dass eben jener Herzbube vollkommen konträre Gesetzmäßigkeiten mitbringt. Ich meine, zwei vom selben Schlag... Das kann doch nicht gutgehen, oder? Zumindest habe ich diese (romantische?) Vorstellung im Kopf, dass zwei Menschen einander ergänzen, einander das Gefühl schenken, erst durch den anderen... nun sagen wir mal... vollständig zu sein - oder sich wenigstens so zu fühlen. Im Idealfall... ist meine Ergänzung auch nicht genervt davon - sondern trägt mich auch dann noch auf Händen, wenn er hierfür einen Flaschenzug benötigt.
Ja.. und wenn ich nicht gestorben bin - dann träume ich auch heute noch davon ;-)

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

also mir platzt manchmal der ar...