Dienstag, 28. Juli 2009

Tag 3 der... Ach Scheiß Doch Drauf!

Na ja, genau genommen ist es eigentlich schon Tag 4 - doch an meiner Einstellung dazu ändert das nichts mehr. Nichts!
Hatte ich mich wenigstens dahingehend standhaft gezeigt, als dass ich süßen Schoko-Kuchen und noch mehr süßen Latte Macchiato bis spätestens 12.00 Uhr genüßlich verspeist hatte (frühmorgens bekomm ich einfach nix anderes wie Kaffee hinunter und bis Mittag darf man doch sündigen, hab ich jedenfalls mal gelesen), bekamen all die guten Vorsätze ihren Knacks, als ich die Erinnerungs-sms las:
"Na Dicke, wie siehts denn aus mit heute Abend?"
Allein für diesen Spruch hätte sich gehört, in der schlussendlich gewählten Tapas-Bar die Karte rauf und runter zu probieren, mir all die leckeren Häppchen in den verschiedensten Variationen kommen zu lassen, dazu den einen oder anderen Wein auszuprobieren, um das Ganze letztlich mit einem Käffchen abzuschließen: Natürlich zahlt der Herr. Leider Gottes wurde ich von den noch hinzu geladenen Tischgästen kommunikativ so in Beschlag genommen, dass die Pausen zwischen den Häppchen lang und länger wurden und ich mich somit schneller wie gewünscht gesättigt fühlte.
Ja - dumm gelaufen wohl, jedenfalls für mich.

Briefe des Finanzamtes übrigens werden in diesem Leben wohl auch keine Liebesbriefe werden. Jedenfalls nicht in meinem Leben. Statt der nun endlich mal erwarteten Gutschrift auf meinem Konto oder wenigstens eines entsprechenden Schreibens in meinem Postkasten erwartete mich heute nur eine weitere Mahnung, die geflissentlich meinen Widerspruch ignorierte, dass ich die Einkommenssteuer längst erklärt und übersendet hatte - und das inzwischen sogar zweifach. Und auf den ohnehin schon beträchtlichen Mahnbetrag hatten die durstigen Finanzbeamten noch einmal 5 Euro Mahngebühr aufgeschlagen.
Klar... In der Regel sitzen im Finanzbeamtenzimmer zwei Kolleginnen... Macht zweimal 2 Euro 50 für einen Milchkaffee am lauschigen Fensterplätzchen, wo sich bei einer Zigarette besser über die murrende Bevölkerung lachen lässt.
"Du hast mal wieder nicht bedacht, dass die Abteilung für die Bearbeitung und die Abteilung für die Rechnungen eben zwei verschiedene Institutionen in ein und demselben Haus sind", lachte der Gastgeber des heutigen Abends und auf diesen Spruch hin hätte ich gerne noch eine Order an die Bedienung ausgegeben, wenn nicht wenigstens ein Organ in meinem Körper tadellos funktionierte: der Schließmuskel des Magens.
Auch das Ausharren auf diesen doch recht hart geflochtenen Korbstühlen bereitete mir mehr wie Unbehagen, während der Gedanke daran, dass seit über vier Jahren weder eine Ursache noch eine Lösung für bzw. gegen Freund Schmerz gefunden werden konnte und ich mich viel zu oft wie in einem Labyrinth fühlte: Na wo isser denn, der richtige Ausweg? beinah noch Verzweiflung in mir aufsteigen lassen wollte.
Tausendmal gepiekst und es hat immer noch nicht Zoooom gemacht.

Irgendwann an diesem Abend überkam mich der Gedanke, dass ich zwar an meiner momentanen Situation nicht wirklich viel zu ändern vermochte. Aber an meiner Einstellung dazu! Das wissen wir doch eigentlich - wir denken nur nicht immer daran.

Was ist schon eine Ebbe in der Portokasse, was ist schon eine Flut der Fettzellen und überhaupt und sowieso!
Mir fiel der Song "Heavy Cross" von The Gossip wieder ein. Ein Prachtweib, das wahrscheinlich jede einzelne Fettrolle an sich liebte (jedenfalls, sobald eine Kamera draufhielt), ein Prachtweib, das schamlos und voller Lebensfreude die eigenen Massen um sich warf beim Abrocken auf der Bühne, dass es fast schon wieder genial war: Wieso eigentlich nicht?
Wieso befasse ich mich eigentlich so oft mit den Dingen, die ich sowieso nicht ändern kann?
Wenn ich schon nicht jemandes Prinzessin bin - dann bin ich eben meine eigene.
Wenn ich auch nicht Germany's Next Topmodel bin - dann bin ich eben mein eigenes.
Wenn Ebbe herrscht, muss ich eben für Flut sorgen.
Und bei allem immer schön geschmeidig bleiben: Wooohoooohoooooouuuuuu :-)

Schluss mit dem Diäten-Wahnsinn, den ich nicht mal drei Tage durchgehalten habe, Schluss mit den Tränen in der Nacht oder heimlich im Bad, Schluss mit allem, das mir Falten ins Gesicht und graue Strähnen in die inzwischen beträchtlich gekürzten Haare zaubert.
Kennt Ihr auch diesen Spruch, dass sich im Leben einer Frau etwas ändert, wenn sie die Form oder Farbe ihrer Haare komplett verändert?
Na dann bin ich jetzt mal auf die Änderungen gespannt!



Und so drehe ich jetzt den Gossip-Song so laut auf, so laut es jetzt um 2:08 Uhr noch möglich ist, ich genieße den Moment und all die guten neuen Ideen, die ich entwickelt habe. Ich müsste nur mal mit dem Umsetzen beginnen ;-)
Aber Leute... doch nicht mehr heute, oder? Wir wollens ja nicht gleich übertreiben.

P.S.: Das auf dem Bild bin NICHT! ICH!

Keine Kommentare: