Dienstag, 14. April 2009

Perfektionismus Oder Besser Nicht?

Nun habe ich gerade mit Begeisterung festgestellt, dass endlich mal wieder ein Kommentar zu einem Eintrag abgegeben wurde :-) Ich meine, ich kann ja schon eine gewisse Besucherzahl erkennen, aber... Zahlen sind Schall und Rauch - an so einem Kommentar spüre ich eher, dass die Einträge wirklich auch gelesen werden :-) An dieser Stelle zunächst also meinen herzlichen Dank an den Kommentator, von dem ich mir nicht ganz sicher bin, um wen es sich handelt. Es gibt so einige Menschen in meinem Leben, die im Nirvana versanken - aber aus den Augen bedeutet nicht immer auch aus dem Sinn. Bei mir auch nicht.
Ja und nun möcht ich gerne noch etwas zu den Gedanken in diesem Kommentar sagen: Nein, mein uraltes Haus am Meer würde niemals ein perfektes sein. Warum nicht? Weil es langweilig würde! Es ist so, wie ich es gerade heute gedanklich mit meiner kratzigen Stimme aus Hessen via Chat austauschte: Besäßen wir keine Mietswohnung, sondern ein großes Haus (z. B.), so würde jeder Raum einen anderen Stil aufzeigen. Sozusagen ein Haus mehrere "Epochen" in sich vereinen. Betrittst du ein anderes Zimmer, kommst du in eine andere Zeit. Das finde ich persönlich wesentlich aufregender, wie wenn jedes Zimmer immer wieder den gleichen Stil besäße. Bei mir daheim ist es so, dass ich lediglich zwei Zimmerchen besitze. Und auf so engem Raum lässt sich kaum eine Zeitreise bewerkstelligen. Was ich demzufolge beinah mit Leidenschaft betreibe, ist ein Stilbruch. Ich hoffe, es ist ein gekonnter ;-) Mir jedenfalls und meinen Lieben - und das ist entscheidend - gefällt es und wir fühlen uns wohl. So besitze ich auch einige Antikmöbel, aus allen möglichen Richtungen zusammengetragen - und sie sind alle nicht auf Hochglanz gefertigt. Na Gott sei Dank! Perfekte Möbel erwecken in mir immer diesen Gedanken an ein durch Lifting glattgezerrtes Gesicht: schön anzusehen, aber zu ausdruckslos. Ich will, dass jeder das Leben spürt, das in meinen vier Wänden wohnt, sobald man durch die Tür tritt. Und kein Heim wie aus einem Versandhauskatalog.
Und so trage ich auch diese Vorstellung des uralten, reetgedeckten Hauses am Meer in meinem Kopf. Ihr wisst schon, das Gras im Vorgarten hochgewachsen, mittendrin Kornblumen, Mohnblumen. Ein uralter Zaun aus Holz, der mal wieder repariert werden müsste. Ja... Wird schon... Doch noch verweile ich auf den ausgelatschten sonnengewärmten Stufen, barfuss, den Kopf in die Hand gestützt, schaue verträumt dem Marienkäfer hinterher und höre, wie mit leisem Plumps die Kornäpfel ins Gras fallen... 
Ich glaube nicht, dass der Traum von diesem Haus am Meer sich verändert. Ich denke eher, dass ein erfüllter Traum Platz schafft für einen neuen, anderen... Ein Buch vielleicht, das ich schon immer schreiben wollte. Ein Bild vielleicht, das ich schon immer zeichnen wollte. Alles ist möglich... Aber gerade das... ist ja auch das Wunderschöne an und in unserem Leben... Findet Ihr nicht auch?
Doch nun begebe ich mir wirklich langsam zur Ruh, inzwischen ist es 22:38 Uhr (beim Blog wird immer nur gespeichert, wann ich begonnen habe zu schreiben) und ich bin zwar noch nicht soweit, dass ich in den Schlaf finden könnte, aber zumindest... ist die Ruhe in mir ein Stück weit zurückgekehrt :-)
Schlaft gut, Eure Helma

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