Mittwoch, 15. Oktober 2008

BONG

...hats heut wieder bei mir gemacht - und wem hab ich das zu verdanken? Na klar... Alles begann heut Morgen mit dem Wecker, der noch gar nicht geläutet hatte, als sich ein Schatten vor mir aufbaute: "Mir ist sooooooo übel!" Beim näheren Betrachten dieses Schattens entpuppte er sich als mein Kind, das mit blutleeren Lippen und einer beinah schon gelbstichigen Gesichtsfarbe vor mir stand. Der Tonfall ein wenig "kehlig" (so nennt das der Kinderarzt, wenn die nächste Mandelentzündung im Anmarsch war) und da ja alle Hausaufgaben erledigt und alle schlechten Noten gebeichtet waren... schien es nunmehr doch so zu sein, als ginge es dem Jungen in der Tat nicht gut. Also tiefer Seufzer meinerseits und die Entscheidung: "Gut, dann bleibst du heute daheim. Aber dann gehst du um 8 Uhr zur Kinderärztin rüber. Ich möchte, dass sie sich das mal anschaut, das geht ja nicht, dass wir jeden Monat einmal diese Probleme haben." Also es war schon ein Erlebnis zu sehen, wie schnell der Teint von blassgelb auf rosarot wechselte, die Lippen voll und schön wurden und ein Glanz in die Augen zurückkehrte, als habe ich ihm ein unerwartetes Geschenk bereitet. Wie ist so etwas nur möglich? Innerhalb von Sekunden? Was für ein Pflänzchen habe ich hier "herangezogen"? Ein Novum, das selbst als (kleiner) Mann unter PMS leidet? Oder gar ein Chamäleon, das seine Farben und sein Aussehen je nach Bedrohung wechselt? Oder doch einen Jungen, der bereits im zarten Alter ein geborener Schauspieler ist? Fakt jedenfalls ist: Als ich das Haus verließ, um in die Arbeit zu stürmen, lag es genüßlich im Bett und wartete augenscheinlich darauf, dass die Mama endlich ging, damit Mann in Ruhe die Glotze einschalten könne. Und als ich im Laufe des Vormittags nachtelefonierte, ob Mann denn beim Arzt gewesen sei, bekam ich eine Geschichte zu hören, die alles andere war - nur nicht wahr... Ich meine, wie ist es möglich, an einer Bronchitis erkrankt zu sein, wenn man nicht wenigstens einen Husten hat? Und wie ist es überhaupt möglich, eine Diagnose gestellt zu bekommen, wenn die Praxis seit einer Woche wegen Urlaub geschlossen ist? All diese Fragen bekam ich selbstverständlich nicht beantwortet, und als mir nunmehr endlich der Kragen platzte, der Hals schwoll und die Stimme sich hob, da wusste sich mein prämenstruell?-geplagtes Kind nicht anders zu helfen, als in Tränen auszubrechen und mir zu gestehen: "Wenn ich dir gesagt hätte, dass ich nicht hingegangen bin, hättest du bloß wieder gemeckert." Woraufhin mir endgültig der Geduldsfaden riss und ich ihn schnaubend und kochend fragte: "Na und jetzt ist es wohl besser - oder was!?!" Am anderen Ende herrschte Stille - auch mir fiel nichts mehr zu sagen ein außer "Wir sprechen uns heute Abend!" Wie ich heute Abend reagieren werde, weiß ich noch nicht. Das einzige, was ich weiß, ist, dass Sponge Bob und Hotel Zack & Cody oder wie diese Lieblingssendungen auch alle heißen mögen, vom Plan gestrichen sind. Fakt ist aber auch: Seit heute plagen mich dieselben Symptome wie ihn: Übelkeit, Halsschmerzen...

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