Sonntag, 20. September 2015

Und manchmal passieren wunderbare Sachen....



...ohne dass man selbst überhaupt auch nur irgendetwas dazu getan hat.
Als ich mir gestern Badewasser einließ, kam der Liebste dazu und überreichte mir die Post. Darunter ein dicker gelber Briefumschlag, die Handschrift erkannte ich nicht sofort.
Liebe Goldi, ich habe mich wahnsinnig über Deine Überraschung gefreut!! Gerade erst bei Ikea ein paar Kerzen mit Schokoladenduft gekauft (sagte ich schon, dass ich die Duftkerzen von Ikea liebe?), so kam nun noch Deine handgemachte (!!) Schokoladenseife dazu - und so wurde unsere kleine Wohnung gestern zum süßen Duftschlösschen ;) Ganz zart und zurückhaltend - aber wunderbar.
Natürlich hätte ich Dir auch eine E-Mail schreiben und Dir darin danken können - aber irgendwie... war mir danach, das hier zu tun.
Die andere Seife hat genau den Nerv des Herrn Blau getroffen - also war für jeden etwas dabei - und das war einfach nur eine völlig unerwartete, aber umso schönere Überraschung!

Am Abend haben wir Freunde von Herrn Blau besucht, ein Paar aus Schweden, das erst vor einem Jahr noch mal umgezogen war. Ist schon irre, dass es nur ein paar Kilometer braucht, um den Mietpreis um mindestens satte fünfhundert Euro sinken zu lassen. Doch deshalb raus aufs Land? Ich kann mich dafür immer noch nicht begeistern... Sicherlich tu ich das nicht jeden Abend und vielleicht auch nicht regelmäßig, aber ich liebe das Gefühl zu wissen, wenn ich jetzt vor die Tür gehe, dann braucht es nur etwa fünf oder zehn Minuten und ich bin mitten in der City, unter Tausenden Leuten.
Die Straßen selbst in der Nacht hell, überall Stimmen, an jeder Ecke schnuppert es nach anderen Gewürzen. Ich liebe den Gedanken, mich irgendwohin setzen und den Leuten zusehen zu können. Das Skizzenbuch dabeizuhaben und etwas aufzuzeichnen oder mit einigen Stichworten die Gedanken und Empfindungen des Augenblicks festzuhalten.
Aber auf dem Land?
Wo insbesondere im Herbst und im Winter die Gehwege ab siebzehn Uhr hochgeklappt sind?
Wo es sicherlich ruhig ist, jedoch diese Beschaulichkeit die Inspiration in mir ersticken würde?
Ich kann mich nicht dazu durchringen...
Doch über kurz oder lang werden wir eine Entscheidung treffen müssen. Es ist nicht das ehrenwerte Haus, das uns nervt. Es ist eher... Dass uns die Möglichkeit des Rückzuges fehlt. Des Rückzuges und aber auch des Ausbreiten könnens von Malzeug und überhaupt.
Aber wer weiß, vielleicht passieren ja auch hier ganz bald kleine Wunder. Warum nicht daran glauben und weiter die Augen offen halten?

2 Kommentare:

Goldi hat gesagt…

Es freut mich, dass die Überraschung gelungen ist. Bei all Deinem Stress der letzten Wochen, schrie das Seifchen hier nach Dir. Und das Herr Blau sich an der anderen Seife erfreut ist umso schöner :-*.

Vielleicht hilft Dir ein einfacher "Trick" beim Thema Umzug. Führe doch mal Tagebuch über die tatsächlichen ausgiebigen Besuche in der Stadt und dem Nutzen von all den von Dir genannten Vorzügen. Ich möchte ja auch nicht wirklich weit weg von meinem Dom, aber außer zum Doc war ich dieses Jahr noch nicht einmal zum Bummeln oder was auch immer in der City. Ich schätze mittlerweile die kleinen Geschäfte und Läden am Stadtrand oder in kleineren Städten, mehr Ruhe, freundlichere Leute, da weniger gestresst, bessere Parkplätze und weniger Lärm, dafür mehr Naturmusik in Form von Vögeln und anderen Tieren. Und die wenigen male die man die Vorzüge in der Stadt zu wohnen, wirklich nutzt, wiegen nicht wirklich die Ruhe und Lebensqualität des Umlandes auf - jedenfalls für mich nicht.

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Liebe Goldi, wir wohnen ja nicht direkt im Zentrum - wir sind nur dank U-Bahn in 5 bzw. 10 min dort. Und ebenso schnell auch wieder Zuhause: Das ist es halt eben auch, das mich abhält. Das U-Bahnnetz hier ist schon super ausgebaut, aber ab Stadtrand gibt es dann nur noch S-Bahn. Nicht das zuverlässigste Transportmittel hier. Meine Freundin wohnt außerhalb, schon wegen ihrem Kind, die würde z. B. auch nicht in die Stadt ziehen wollen allein der ganzen Vorzüge wegen. Aber der Heimweg von S-Bahn nach Hause ist ihr abends eben auch nicht geheuer. Wenn sie morgens in die Arbeit muss und eine Bahn fällt mal wieder aus, fehlt ihr am Ende schnell mal ne Stunde... Gut, dieses Problem hätte ich selber nicht - aber dann der Herr Blau.
Und Stadtrand ist das, was er gedenkt, eben leider auch nicht mehr: Es ist wirklich schon "aufm Land", die nächsten Shoppingmöglichkeiten nicht ohne Auto etc. erreichbar und abends dann... eben absolute Stille. Was einerseits sehr angenehm ist, mir aber auf Dauer vielleicht doch auf die Nerven geht.
Also ich selbst bin pro Woche mindestens 3 x in der City, nicht allein zum Shoppen, auch mal so, um mit dem Liebsten was essen zu gehen, was trinken gehen, ner Einladung folgen etc. sowie eben Arzt und Zahnarzt. Das sind aber eben alles Bequemlichkeiten, die ihren Preis haben. Leider keinen geringen :( Parkmöglichkeiten haben wir hier schon sehr gute: zwei TG-Plätze, weil viele Mieter im Haus selbst kein Auto besitzen und ihren Stellplatz weitervermieten. Doch sowas ist Glückssache, im Stadtzentrum selbst wie ein Sechser im Lotto. Es muss ja für mich nicht das Stadtzentrum sein. So wie jetzt wäre es auch völlig ok. Aber der Bereich, wo wir jetzt wohnen, ist eben auch schon... das Weitestmögliche der Gefühle ;) Es gibt hier bei der nächsten U-Bahn-Station eine Straße, da steht ein Kastanienbaum nach dem anderen und die Wohnungen sehen - so von außen betrachtet - wundervoll aus. Bislang gab es aber nur einziges Angebot - nur ohne TG. "Ist doch nicht schlimm", hab ich zu Herrn Blau gesagt, "behalten wir deine hier, da sind wir auch zu Fuß in 10 min und sein Auto fahren wir nicht täglich und eh nur im Frühjahr/ Sommer. Meins kann ja ruhig auf der Straße stehen." Doch da wir uns, was meinen Kleinen betrifft, demnächst verändern werden, wäre "auf der Straße stehen" dann wohl auch nicht unbedingt eine Option ;) Abgesehen davon war es eine Wohnung mit Staffelmiete, das war das k.o.-Kriterium.