Montag, 11. März 2013

Stirb langsam - aber bitte nicht in der Badewanne!

Ihr werdet es sicher schon gemerkt haben: Seit der Postmann-Story ist es etwas ruhiger um mich geworden.
OK, ich will auch gar nicht so viel Wind drum machen oder das Ganze unnötig dramatisieren. Doch auch gestern bescheinigte mir eine Freundin erneut: "Sag mal, stimmt das, was du da geschrieben hast? Das ist ja gruselig!"
Ja, das finde ich auch, noch jetzt nach Tagen des Abstandes, und auch wenn sich dieses zarte Pflänzchen der Hoffnung darüber, dass endlich Ruhe einkehrt, auch weiter genährt und erstarkt hat, so fühle ich mich seitdem dennoch wie.... Ja, so, dass ich mich einigeln will. Mich zurückziehen, mich einmotten, einfach nur in Ruhe gelassen werden will. So ein Gefühl wie "Wer mich nicht kennt oder nichts Seriöses von mir will, der lasse mich bitte einfach nur in Ruhe und spreche mich auch nicht an!" Und auch Leute, die ich zwar kenne, aber denen ich es nun mehrmals und mehr als deutlich sagte: "Lass mich einfach nur in Ruhe!" und die trotzdem munter weiter in aller Seelenruhe über meine Grenzen latschen wollen  (oder es zumindest versuchen) - da könnte ich mittlerweile einfach nur noch schreien, toben, aggressiv werden.
So weit isses also schon mit mir schon gekommen.
So kenn ich mich ja nun wirklich gar nicht.
Aber ok.
Watt mutt, datt mutt halt.
Vielleicht wird es auch einfach nur Zeit, dass wirklich endlich Frühling wird. Zeit für besseres Wohlempfinden. Zeit für helle Abende, die ich auf meiner Terrasse verbringe, ein Glas Weißwein in meiner Hand und ein Buch auf dem Schoß. Mittlerweile befasse ich mich sogar mit dem Gedanken, Tomatenpflanzen auf meine Terrasse zu kübeln. Grünes, Buntes, Ertragreiches zu schaffen. Zitronenbäumchen? Lavendel? Zitronenmelisse? Brunnenkresse?
Ich und gärtnern! Häää?? Das passt genauso gut zusammen wie ein Fisch aufs Fahrrad!?


Keine Ahnung also, was gerade in mir so abgeht, ich weiß nur, dass seit gut vierzehn Tagen sich alles irgendwie verändert, in mir, dass ich nur meine engsten Vertrauten zulassen kann und will - und mich wahnsinnig gefreut habe, dass Mr. Hessen an den lange versprochenen TV gedacht hat und Miss Helma nun auch ohne Brille bequem vom Sofa aus fernsehen kann; dass besagte Freundin bei der erfolgreichen Gewinnung von zwei Kinogutscheinen an mich, an MICH gedacht hab, obwohl ich erst vor kurzem den zugesagten Besuch wortlos von meiner Agenda dezimieren musste... Na ja, leider hats mit dem Kinofilm ("Safe Haven") nicht so geklappt - das Kino war rettungslos überbucht - sowas hab ich auch noch nicht erlebt, und man bot uns an "Setzt euch doch auf die Treppenstufen!" Nee, also doch nich mit uns, simmer denn hier das Fußvolk oder was?





Also sind wir ein Käffchen trinken gegangen, haben ungefähr zwei Stunden lang geschnackt (Frauen halt!) - und wenigstens habe ich schon mal den Super Song bei iTunes eingekauft "(You can) Go your own way" von Lissie (nicht neu, aber super schön gecovered).

Ja und dann... war ich wieder zu Hause, schloss mich wieder ein, zog mich in mein Zimmerchen zurück. Musik auf. Internet an. TV an. Mich berieseln lassen und doch nichts sehen, nichts hören. Nichts, das aus mir herausfließt. Nicht weil es mir nicht gut ginge. So ist es nicht. Es geht mir nicht schlecht. Wirklich nicht. Trotzdem... Es ist, als wollte ich jeden meiner Gedanken und Gefühle für mich behalten. Damit mir niemand zu nah kommt. Damit niemand diese Linie übertritt, die ich um mich gezogen habe.

Am Abend.. eher zufällig.. unbewusst.. zappte ich mich durch die Programme des neuen Wunderteils (hach! Jetzt macht sogar zappen Spaß ;)) und blieb hängen am neuen Tatort mit Mr. Til Schweiger. Ach ja. Hatt ich doch von gelesen, dass der jetzt auch einen auf Hamburgs Schimanski machen will. Die Rezensionen bei FB heute morgen überschlugen sich. Von "Gibts den Schweiger Tatort auch mit Untertiteln?" (da hab ich ja am meisten gelacht :)) und "Mach doch ma die Zähne auseinander, Junge!" bis hin zu "Warum gibts nur Noten 1 bis 5, wo bleibt die 6?" war alles vertreten, zumeist aber eher bei den Frauen. Auch meine männlichen Kollegen waren der Meinung "Geiler Film! Endlich passiert mal was!", während wir Frauen uns weniger blenden ließen von krachschießkaputt.
Irgendwie wars ja doch die typische Schweiger-Manier: Irgend so ein brauner Filter vor der Kameralinse, so dass alles in "eigenem", aber eben unechten Licht erschien. Schimanski-Schweiger in seiner ewig währenden Problemvaterrolle mit (auch hier wieder echter) Tochter. Doch was mich am meisten nervte: Dieses ewige Gehabe von "Ich bin so toll, ich schaff alles allein, sieben Gangster auf einen Streich - und alle Frauen lieben mich, auch die, die ich schon vor Jahren verlassen hab". Sorry. Das geht mir auf den Sack.
Am meisten den Kopf jedoch schütteln musste ich bei jener Badewannenszene: Angekettet an den Haltegriff für Ommas und Oppas, riss Mann mal eben gleich die gut verschraubte Halterung samt Fliesenspiegel aus der Wand - klaro, denn die Bombe explodierte doch in ein paar Sekunden...
Was für eine gequirlte Scheiße, echt. "Stirb langsam" lässt grüßen. Diese Heros, ohne die die Frauenwelt nicht auskäme. Kotz die Wand an!
Und das ist es auch, warum ich solche und auch keine amerikanischen Actionfilme mehr sehen kann. Diese selbsternannten Supermänner, die die große Flatter kriegen, wenn frau sagt "Und was ist mit Heiraten und Kinder kriegen?"
Nur sein Kompagnon, der darf gerne weitermachen - der hat mir echt gefallen. Wenigstens was! :)



Quelle oberstes Foto: http://www.der-ideenladen.cc/wp-content/uploads/2010/11/cocooning.jpg

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