Donnerstag, 21. März 2013

Es kreiseln die Kleider beim Kleiderkreisel

Fragt mich ja nicht, ob ich nüscht zu tun hätte außer zu bloggen :) Doch, hab ich, aber solange Chef nicht da ist, komm ich grad auch nicht mehr weiter, also warte ich auf ihn, trinke Tee und... schreibe halt :)
Vor einigen Tagen jedenfalls bekam ich indirekt über eine mir bekannte "Lady" (ist ihr Pseudonym, nicht dass Ihr denkt, ich hätte irgendwas Hochtrabendes getrunken oder so) den Tipp "Wenn du was suchst oder abgeben willst, geh doch mal zum Kleiderkreisel."
Indirekter Tipp heißt: Sie hat ihn wen anders gegeben und ich habs aufgeschnappt *grins*

Nun ja.
Ich finde ja schon auch, dass wir verdammt verschwenderisch oder so geworden sind. Ich meine, als ich noch klein war, so klein, dass ich noch nicht mal lesen konnte (und trotzdem kann ich mich dran erinnern, als wärs gestern gewesen ;)) bekamen wir zum Beispiel mal ein Paket vom Urgroßvater geschickt. Alle waren gierig darauf, es auszupacken, denn wir waren Ossis mit Wessi-Verwandtschaft, was zumindest bedeutete: alle Jubeljahre mal ein Westpaket mit Kaffee, Kaugummis und Apfelsinen.
Ja und ganz feierlich wurde das Paket auf den Tisch gestellt, alle standen wir ringsrum, erwartungsfroh und mit langen Zähnen - und dann wurde das Packpapier abgerissen und auf dem darunter liegenden Pappkarton stand in gewohnter fein säuberlicher Kraxelschrift des Urgroßvaters "Für Eure Hühner!"
Deckel ab und was kam zum Vorschein? Alte Brotkanten! Resteverwertung á la Ziggenheimer Goldsenior!
Da ham wa nich schlecht geguckt!
Dieser Urgroßvater, übrigens eine Seele von Mensch, an dem hab ich so gehangen, täte nachträglich Rotationsbewegungen im Grabe veranstalten, sähe er die heutige Marktwirtschaft, die am liebsten auch das Klopapier noch dreimal verpackte.
Müllberge ohne Ende.
Nach jedem Wocheneinkauf, den ich tätige, muss einer meiner Söhne mindestens zum gelben Abfallcontainer für Pappe, Folie & Co. Ist doch nicht normal, oder?
Wir ersticken noch an unserem selber produzierten Müll! (Übrigens, mein Trick-Filmtipp "Wallie" - niedlich für die Kids und bemerkenswert für die Eltern!)
Jedenfalls bin ich jemand, der den Müll trennt, der absolut keinen Abfall, und seis das kleinste Bonbon-Papier, in die Natur schmeißt, der ein schadstoffarmes Auto fährt, na ja und so weiter. Also war ich natürlich sofort offen und spontan begeistert, als ich vom Kleiderkreisel hörte und dort von der Möglichkeit, Sachen abzugeben oder zu verkaufen. Klar, ich könnte sie auch in die Kleidersammlung stecken. Aber irgendwie sperrt sich was in mir gegen diese Verfahrensweise, Klamotten an so ne Institution zu verschenken, die sie dann weiterVERKAUFEN. Wenn Ihr mich fragt: eine bodenlose Frechheit. Dann lieber die Variante "Frauenhaus", wo sie die Sachen sogar selber abholen und den Frauen und Kindern weiterverschenken. DAS nenne ich dann wirklich Solidarität und Hilfe.

Nun ja, gut, bin ich nun also auch angemeldet im Kleiderkreisel und sehe mich erst mal ein wenig um.
Gut finde ich die ganze Aufmachung der Seite, sie ist übersichtlich, die Filterfunktion ist gut gestaltet und dass man Käufer und Verkäufer bewerten kann, finde ich auch ganz wichtig.
Was mich bloß bisschen irriert: Du kannst bewerten in positiv, neutral und negativ. Positiv und negativ ist klar, muss man nix zu sagen. Aber was heißt "neutral"? Dass die Transaktion erfolgreich war mit Müh und Not? Man also nicht recht zufrieden war, auch wenn am Ende alles gut war?
Seltsamerweise stand in allen "Neutral"-Bewertungen "super netter Kontakt, alles klasse verlaufen, sehr gerne wieder :)" und so in dieser Tonart. Na da kann man doch auch gleich positiv bewerten?? Und die Interessenten nicht erst verschrecken so nach dem Motto "Huch, hoppsala, da hat wohl doch  jemand sein weißes Hemd nicht gewaschen?"
Oder will ichs heute wieder zu genau wissen?
Na ich bleibe mal gespannt, wie sich die Dinge entwickeln. Und zu verkaufen gäbe es bei mir genug. Der Frühling steht vor der Tür - alles muss raus - und dann  natürlich wieder was rein *hä hä*

5 Kommentare:

SoSo hat gesagt…

Als ich das mit der Kleidersammlung und dem Weiterverkauf gehört hab, war ich auch sehr empört.

Kleiderkreisel nutz ich auch und ich finde, das ist eine super Sache! =D Hab schon einige günstige und schöne Sachen ergattern und selber Sachen verkaufen können. Bis jetzt ohne große Probleme.
Also negativ würd ich bewerten, wenn ich jetzt bspw. das Geld überwiesen hab, aber der/die Verkäufer/in nix verschickt hat.
Und neutral zB, wenn es arg lange dauern würde, aber die Ware trotzdem noch kommt und der/die Verkäufer/in sich aber noch dafür entschuldigt und auch nett ist oder so.

Kannst ja machen, wie du magst ;)

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Also ich konnte bis jetzt nur eine Bewertung abgeben - und die war für mich positiv. Ich hab nämlich auch schon was gekauft und es ist heute prompt gekommen und die Ware sieht auch noch funkelniegelnagelneu aus. Hätte ich nie gedacht!
Und das bei jemandem, die noch gar keine Bewertung hatte. Inzwischen weiß ich, dass das riskant sein soll. Das Forum ist ja voller Betrügermaschen, wirste ja glatt irre.
Meine erste "neutral"-Bewertung habe ich auch heute bekommen: Ich habe Montag etwas eingekauft, am selben Tag bezahlt und warte noch auf die Lieferung. Was ja ok ist, die Woche ist ja grad mal um und die warten ja auch erst, bevor sie ihr Geld bekommen. Auch die Mails waren alle durchweg nett und entgegenkommend, auch meine ;) Aber dass ich dann mit neutral bewertet werde?? Was hätte ich wo noch besser machen sollen? Schneller bezahlen als am selben Tag geht ja nicht und sie schrieb mir ja in der Mail, sie habe das Geld auch gleich bekommen.
Gelehrt hats mich jedenfalls, dass ich die neutral-Bewertungen bei anderen erst mal alle lese - und es gab noch keine, in der was Negatives stand :)

Lady_Melon hat gesagt…

Mir ist schon passiert dass ich positiv bewerten wollte und das System dann auf neutral gesprungen ist ohne dass ich was gedrückt hab.

lady_bright hat gesagt…

Jeder hat Fehlkäufe im Schrank, oder Sachen, die man nicht mehr trägt, die aber einfach zu schade sind, sie wegzuwerfen (oder Wiederverkäufern in den Rachen)..

Kleiderkreisel ist irgendwie sympathischer als ebay. Aber nicht geeignet, wenn man Sachen schnell loswerden will (so wie ich gerade so kurz vor dem Umzug). Da ist ebay wohl die bessere Wahl, weil man mit der Auktion ein festes Ablaufdatum hat. Allerdings kann man sich dann den Preis nicht aussuchen. :)

Freut mich, daß du schon was erkreiseln konntest.

Helma Ziggenheimer hat gesagt…

Ja liebe Lady, diese Empfehlung hab ich von Dir übernommen, als Du sie Miss Prinz gabst ;) Ich hab mir quasi Euer Gedankengut gemopst :)
Und bin bis jetzt ganz angetan davon :) Schnell loswerden ist sicherlich nicht - aber immer noch besser als es in den Müll oder die Kleidersammlung zu stecken. Finde ich.