Dienstag, 12. Juni 2012

Zurück an Bord

...schrieb ich umgehend meiner Freundin mit dem Zusatz: "Stell dir vor, die Ösis wollten mich auch nicht behalten" und sie antwortete mir mit echten Freudentränen. Echt, so warm ums Herz is mir lange nicht geworden: Wenn ich heimkomm, erwarten mich allerhöchstens zwei Augenpaare in Kombination mit zwei äußerst hungrigen Mägen, die Augen übrigens wahlweise gerichtet auf TV oder Playstation, erwartet mich außerdem eine in Schnellschussaktion gereinigte Küche und in der Regel auch irgendwas, das zu Bruch oder wenigstens außer Betrieb ging.

Doch... An diesem Wochenende ist nichts passiert. Na ja gut, wie auch: Mein kleines liebes Nest war auch nur zwei Tage belegt, an den anderen Tagen flatterte der Nachwuchs gekonnt von dannen.
Und jetzt bin ich wieder hier, schau mir all die Bilder an, höre nebenbei Musik und kann irgendwie weder fassen, dass ich nun wirklich in Wien gewesen bin und dass ich andererseits nun wieder hier bin...
Neben mir liegen noch die letzten Relikte aus diesen Tagen, nämlich die letzten Mozartkugeln. Und ehrlich gesagt: Marzipan mag ich auch nicht wirklich. Aber von denen weiß ich , dass meine Söhne mir DIE ganz gewiss nicht wegessen. Wisst Ihrs noch? Der eine fand vor dem anderen meine Milchkühe, die an einer so ganz unüblichen Stelle und nicht mal in Augenhöhe lagen, der andere versteckte dafür meine Schokolade und verdrückte sie ganz allein im Stillen, weil er meinte, sich so für die Milchkühe rächen zu müssen...

Jedenfalls Wien... Drei Tage sind einfach zu kurz, um diese Stadt zu entdecken, man latscht sich endlos die Füße blasig und abends kommt man müde und geschafft ins Hotel zurück und Wiener Nachtleben... kann ich maximal buchstabieren - erlebt jedenfalls habe ich es nicht. Und während du gerade noch glaubst, du wärst in Klein Instanbul, erlebst du eine so bunte, farbenfrohe und lebendige Stadt, dass du den Prater gar nicht brauchst fürs Vergnügen ;)












Jedenfalls.. Da fahr ich auf jeden Fall noch mal hin. Vielleicht mit ein bisschen mehr Zeit. Und während andere in die Kirche und in den Prater gehen, steige ich noch mal in den Narrenturm und schau mir auch sonst all die Dinge abseits des offiziellen Wegführers an. Vielleicht noch mit Kamera vor der Brust, Beutel vor dem Bauch und Turnschuhen an den Füßen oder so, wa? Nee mit mir nich.
Sondern mit Enthusiasmus, Entdeckerfreude und Wissbegier - nett verpackt in Jeansrock und Ballerina - und drei Packungen Blasenpflaster :) Aber jetzt muss ich erst mal ins Bettchen, es ist neun Minuten nach ein Uhr, ich bin kein Stück müde, aber um sechs Uhr muss ich wieder raus... Chef hat sich nämlich schon erkundigt, ob ich morgen pünktlich da sein werde - es wehten jetzt wieder andere Winde! Klar. Kaffeewinde aus Mittelerde, nicht mehr aus Wiens Kaffeehäusern *hä hä*

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