Dienstag, 11. Oktober 2011

Streichelzart und Wunderschön

Ich weiß, wir haben zwar fast schon wieder Monatsmitte - aber trotzdem: Wer's noch nicht gemerkt hat, der goldene Oktober hat begonnen. Na ja - was man halt so golden nennt, wenn denn der Krümelkacker unter uns betrachtet, dass es ja bis dato kaum Sonnenschein gegeben hat.
Dafür gibts eines, das ich besonders liebe: Oktoberstürme, wo der Wind um die Hausecken pfeift, dass du glaubst, du bekämst herrlich rotgefrorene Wangen, sobald du dich vor die Tür wagst - aber in Wahrheit ist der sooooo streichelzart und wunderschön, dass ich am liebsten den ganzen Tag lang draußen herumlaufen wollen und den Wind mir durch die Haare wuseln lassen wollen würde. Auch wenns da jetzt ja nicht mehr viel zu wuseln gibt nach meiner spontanen Entscheidung: Der alte Zopp muss ab!
Wieder mal. Solche Anwandlungen habe ich irgendwie auch regelmäßig, so dass ich auf die Vermutungen meines Umfelds "Wenn eine Frau ihre Frisur ändert, passiert meist was" eher nur ein nachsichtiges, vielsagendes Lächeln übrig habe und in meinem Inneren denke: S bleibt ja sowieso alles wie es immer war - jedenfalls, solange ich Lust drauf hab :)
Stürmisch jedenfalls... gehts irgendwie schon den ganzen Oktober lang zu, egal, ob nun drinnen oder draußen. Ein Ereignis jagt das nächste und bei so einigen weiß ich nicht, ob ich noch lachen oder weinen oder sogar - ganz entgegen meiner sonstigen Natur - vielleicht auch mal anfangen soll zu schreien.
Nein nein, keine Sorge, liebe Kinder - zu schreien fängt eure Mutter nun nicht auch noch an. Aber mal ehrlich: Wozu gibt es eine Ziggenheimer'sche Hausordnung, wenn sich auch nur niemand daran hält? Und nach dem ersten Schock darüber, dass dein Kind mal eben - wenn auch unfreiwillig - durch die geschlossene Zimmertür schritt und dabei gleich mal die Scheibe mitnahm, ihm aber gottlob nichts Schlimmeres passierte als ein paar entsprechende Schnittwunden am Bein - dann konnte ich das letztlich nur noch lakonisch kommentieren mit "Tja, sorry, dann habt ihr halt keine Privatsphäre mehr" und auch mit der Aufforderung: "Kind, du gehst in den Ferien arbeiten, damit das Geld für die Reparatur wieder reinkommt".
Wenn außerdem im Büro die Stimmung siedet & kocht und man neben all den üblichen Tätigkeiten unentwegt nur mit Glätten und Beschwichtigen zu tun hat, dir nebenbei noch die Werkstatt eröffnet, dass dein kleines grünes Wägelchen nun endgültig das Zeitalter des Nirvanas erreicht hat, während das Finanzamt in aller Arschruhe auf deinem Gelde hocken bleibt und von dieser Seite also auch kein Support zu erwarten ist, dann... habe auch ich bei aller typisch nordischer Gelassenheit ein Level erreicht, wo ich mir sage: "Ach wisst'a... Jetzt langt 'mers."
Blöd nur... dass du aktuell keine Chance hast, aus diesem Leben herauszukommen. Jedenfalls nicht lebend.
Streichelzart und wunderschön ist der Oktober aber trotzdem - und damit ich das jetzt noch genießen kann, sehe ich zu, dass ich Punkt siebzehn Uhr den wohlverdienten Feierabend antreten kann. Und falls einer jetzt angesichts der Uhrzeit sagt: "Na hättste doch den Blogeintrag zu Hause geschrieben" - klar! Aber hier will ich angemerkt haben: Es handelt sich bei der aktuellen Uhrzeit um meine Mittagspause. Mahlzeit!

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