Donnerstag, 24. März 2011

Aber Großmutter, was hast Du nur für entsetzlich große Augen?

Kann ich Euch sagen! Seit ich für drei fuffzig den Aldi-Kaffee gekauft hatte und mein Blut mit mindestens soviel Kaffeebohnen angereichert ist wie Blutplättchen zum Beispiel darin schwimmen.
Na zumindest wusste ich bislang: Wenn sich ein bitterer Geschmack auf der Zunge einstellt, der partout nicht weichen will - dann habe ich einfach wieder zuviel oder auch zuviel falschen Kaffee getrunken. Und seit mein Azubi neuerdings die magenschonende Variante ins Haus gebracht hat, trink ich auch gern noch ein Tässchen mehr.

Soll nur keiner sagen, magenschonend schmecke nicht.
Nur mit dem Muntermachen... Irgendwie klappt das nicht so recht, selbst im größten Stress bin ich so müde, dass ich stehend schlafen könnte: am Kopierer, am Schreibtisch, an der Kaffeemaschine...
Vielleicht auch das letzte entscheidende Indiz dafür, dass der Frühling nicht nur dem Kalender nach eingekehrt ist?
Immerhin kann ich mein tägliches Bodyworkout, für das ich abends in letzter Zeit zu müde war und mich darum entschloss, es einfach zum Frühsport umzufunktionieren, inzwischen am offenen Fenster vollführen - und ich sag Euch: Das macht echt Laune! Du fühlst dich hinterher frisch, fit, munter und dann noch die Genussdusche hinterher... Was soll ich sagen - das hat was!
In den letzten Wochen bin ich kaum so voller Schwung und Elan zur Haustür hinausgekommen wie derzeit - und wenn dann noch die Sonne scheint, der Himmel sich strahlendblau über mir spannt, dann... muss ich zuweilen an die Textzeilen eines Buches denken, das ich vor vielen Jahren las, inzwischen vergessen habe, wie es hieß und von dem ich nur noch weiß, dass die Protagonistin denselben Namen trug wie ich und wie ich auch auf der Suche war nach ihrem eigenen Ich und - na klar - nach der wahren Liebe und diese Textzeilen waren:
"Ich bin aus den Nachtsorgen gekrochen wie ein Vogel aus dem Ei. Ich hab die Schale durchbrochen und spaziere nun frei."
Wenn der Tag anbricht und die Sonne in jeden Winkel meines Zimmers lugt, dann kann ich die meisten Sorgen der Nacht zur Seite schieben, mich durch diese Schale brechen und frei spazieren.
Und wenn ich dann morgens die frische Frühlingsluft und die Sonne zugleich in mein Zimmer hereinlasse, wenn ich meine Muskeln dehne, anspanne und wieder entspanne - dann fühl ich mich mindestens zehn Jahre jünger, ach was, fünfzehn Jahre; dann fühl ich mich fit, elastisch, durchtrainiert. Nur eins hab ich tunlichst beim Sport immer vermieden: Zuschauer - und den Blick in den Spiegel :-)

Copyright Foto: clubklapse2006.homepage24.de

Keine Kommentare: