Dienstag, 30. November 2010

Ich Will Doch Nur Spiel'n!

Also was mich ja wirklich immer wieder wundert: Wenn ich zehn Stunden schlecht schlafe, fühle ich mich morgens derart zerschlagen, dass ich meine, nicht einmal einen Fuß aus dem Bett hängen lassen zu können, geschweige denn, meine Kissen und Decken überhaupt zu verlassen.

Schlafe ich aber nur zwei Stunden, so wie letzte Nacht, und dafür aber schlussendlich wunderbar fest & tief, dann fühle ich mich fit wie ein Turnschuh Marke TCM zum Preis von sieben Euro ;-)

Hier weiß schon jemand, wies gemeint ist, aber was ich sagen will: Ein Hochleistungsschuh wird aus mir auch nach herrlichstem Schlaf nicht, wenn er eben nur zwei Stunden dauerte, auch wenn er letztlich effektiver zu sein schien als eben zehn Stunden, in denen ich zwar schlief, aber von Alpträumen geplagt oder erwachen-wieder-einschlafen-Phasen geschüttelt wurde.

Heißt: Ein TCM-Schuh wird am Folgetag zwar keinen einhundert-Meter-Sprint in zehn Sekunden hinlegen, dafür aber Arbeitspausen nutzen, statt zu essen und sich einen Sekundenschlaf zu gönnen eher mit diversen Programmen herumspielen, die einem vom Arbeitgeber frei Haus geliefert werden und dabei die bis dato ungeahnten Ressourcen eines Bildbearbeitungsprogramms zu entdecken und sich daran zu ergötzen, dass ihm damit endlich mal diese "smokey eyes" gelingen, die in der Realität sonst eher die überraschte Frage hervorriefen: "Watt denn, Helma, Karneval im Juli?"


Na klar, warum nicht, Feste soll man ja feiern, wenn sie fallen :-)

Aber vielleicht liegt diese TCM-versus-Hochleistungssportschuh-Mentalität ja auch weniger an dem bisschen Schlaf, sondern vielmehr an dem Kilo Milchreis plus Zimt & Zucker plus Kompott, den ich mir zur Mittagszeit gönnte, dass ich mich nun deshalb eher so hier fühle...

copyright by Mrs. J. from M. :-)

...und die ganze Zeit überlege, wie ich dem Chef verkaufe, das zweite Büro mit nem (ausklappbaren!) Sofa auch bei einer Beschäftigtenzahl von "gewerkschaftlich ist das hier aber nicht erlaubt" zum Frauenruheraum zu erklären.

Ich meine, in der Hinsicht habens die Spanier(innen) doch eindeutig besser als wir:
Die machen gleich den ganzen Nachmittag Siesta. Kein Wunder, dass die abends noch ordentlich Pfeffer im Arsch haben, während unsereiner müde und schlapp nach Hause kriecht und hofft, dass uns möglichst niemand mehr anspricht und wir darob noch die Kritik einstecken dürfen, dass wir Deutschen so verklemmt und spaßfrei seien.
Sind wir nicht! Wir sind einfach nur müde!
Na gut, Pause um, ich muss dann mal wieder!

Montag, 29. November 2010

Ganzkörper Workout

An entsprechende Übungen dachte ich spontan am heutigen Morgen, als ich das Haus verließ und feststellte, dass es über Nacht etwa zehn Zentimeter Schnee auf die Straßen von Helmatown gerieselt hatte.
Eigentlich ne ganz schöne Angelegenheit, bekräftigt durch einen entsprechenden Guten-Morgen-Gruß "...genieß den Schnee!"
Würd ich ja gern. Wenn ich nicht auch in die Arbeit fahren müsste und obendrein das Gefühl hätte, dass meinen Reifen der nötige Grip fehlte. Mir ist schon bewusst, dass ich ein Schisser geworden bin, seit der letzte Verkehrsunfall mich doch... sagen wir mal... nachhaltig geprägt hat.
Traumatisiert - sagten die Ärzte.
Wie auch immer: Ich befreite mein Wagen von Eis & Schnee, kam sogar recht glücklich vom Parkplatz weg (gelang nicht nur mir in der Vergangenheit auch nicht immer), aber wenn ich auch dachte oder zumindest inständig hoffte, wenigstens die Autobahnen seien entsprechend befreit worden, so wurde ich nach etwa zwanzig Minuten des Wegs, für den ich sonst cirka fünf Minuten benötigte, eines Besseren belehrt: Nix mit Räumung - fahr mal schön langsam!
Und für die Strecke, die ich sonst in etwa zwanzig Minuten davonbrauste, gönnte ich mir alsdann rund fünfundvierzig Minuten - und obendrein aller drei Schockminuten ein entsprechendes Ganzkörperworkout:
Anspannen! Entspannen! Anspannen! na und so weiter
Entsprechend relaxed und aber auch reichlich verschwitzt erreichte ich mit Müh & Not den Hof und mit dem mir eigenen Galgenhumor entstieg ich dem Wägelchen mit den Worten:
"Na aber für die Körperhaltung hätteste ne glatte zehn komma null verdient!"
Kerzengerade! Kerzengerade - sag ich Euch! Wie ich sonst im Allgemeinen leider nie oder maximal selten oder nur dann so sitze, wenn mir jemand auf den Rücken klopft ;-) Das schreit ja jetzt förmlich nach ner Entspannung mittels schönem heißem lecker Bürokaffee!
Die Wetterprognosen sind übrigens auch entsprechend: Noch kälter und noch mehr Schnee.
Wohlann! Genießen kann ich das zumindest erst am Wochenende. Aber wir haben ja heut schon Montag, da dauerts ja nicht mehr so lang *smile*

Sonntag, 28. November 2010

Sonnenjahr... Ich Hör Nicht Auf Zu Träumen...

Heut haben wir den 1. Advent - und schon ein wenig mit Entsetzen hab ich festgestellt, wie schnell dieses Jahr vorbeigegangen war. In vier Wochen ist Weihnachten - mein erstes Weihnachten nach zwei Jahren wieder zu Hause.
Zu Hause.
Zu Hause ist für mich dort, wo ich mit Menschen zusammen sein kann, die ich liebe, die mich lieben.
Als ich noch ein kleines Mädchen war, bedeutete Weihnachten begreiflicherweise für mich eines: Apfelsinen und Geschenke.
Wenn ich heut gefragt werde, was ich mir zu Weihnachten wünsche, dann wünsche ich mir nur eines: Eine Zeit voller liebevollem Miteinander, Ruhe, (be)sinnlichen Tagen, den süßen Duft von selbstgebackenen Keksen und Tee in der kleinen Wohnung, heimelige Zimmer und Fenster, die der Winter von außen mit Eiskristallen schmückt.
Rote Wangen von Spaziergängen.
Leuchtende Augen von der untergehenden Sonne oder im Schein lichtgeschmückter Fenster oder Tannenbäume in Vorgärten.
Mit anderen Worten... Weihnachten ist für mich eine wunderbare Zeit abseits von Kommerz, dafür aber ein Zusammensein mit Menschen, die man liebt, mit denen man teilt, was man fühlt - eine Zeit des Jahres, in der man sich wirklich auch Zeit nimmt, um zur Ruhe zu finden und ein Jahr zu beschließen, das vielleicht... nicht wirklich ein Sonnenjahr war...
Der Gedanke, für mich allein zu sein, Zeit nur mit mir zu verbringen, ist - für mich - in diesem Moment völlig fehl am Platz... Allein sein... doch nicht in einer so intensiven Zeit...

In den letzten Wochen sind mir so einige fremde Menschen begegnet; stundenlanges Schweigen oder aber auch stundenlange Gespräche über das Leben, den Sinn, die Liebe. In all dem wurde mir einmal mehr bewusst, wie sehr ich das Leben liebe, wie sehr ich an manchen Menschen oder auch Dingen hänge, die mich nicht nur unmittelbar umgeben. Wie sehr ich in mir selbst zu ruhen vermag und wie sehr diese Ruhe in mir, dieses Ich in mir aber auch von eben diesen Menschen oder Dingen beeinflusst werden. Wie tief ich Freude, Glück und aber auch Schmerz empfinden kann - und wie wichtig es gerade dann ist, wie ein anderer Mensch auf mich zu- oder mit mir umgeht. Ob er mich, wenn es mir nicht gut geht, aufzufangen vermag oder mich eher noch tiefer wirft.
Ob er mich gut genug kennt, um meine Lebensfreude mit mir teilen zu können, das Lachen dabei nicht zu laut, das Springen dabei nicht zu hoch, die Kindlichkeit nicht zu albern, der Ausdruck von Sehnsucht nach Liebe und Zuwendung nicht zu anstrengend sind - oder wann es der richtige Moment ist, mich einfach nur ohne ein Wort in die Arme zu nehmen und einen Moment lang nur festzuhalten. Das sind so kleine Gesten, die so vieles bewirken.


Vor einigen Tagen hörte ich diesen Song von Xavier Naidoo, der zwar einen völlig anderen Hintergrund besitzt, ich ihn aber - wie die meisten Songs ;-) - für mich selbst interpretiere.
Wie viele Menschen träumen von einer besseren Welt, Armut, Elend, Kummer und Krieg in der Welt fortzuräumen.
"...fangen wir an aufzuräumen, bau sie auf, wie sie dir gefällt..."
Ich glaube jedoch... bevor wir Großes in der Welt bewirken... sollten wir vielleicht zunächst bei uns selbst beginnen. Rücksicht, Nachsicht, Güte, Stärke, Empathie - manch einer weiß vermutlich nicht einmal, wie man diese Worte buchstabiert, ein anderer hat all dies vielleicht noch niemals erfahren in seinem Leben. Wenn wir Kinder bekommen, heißt es doch immer: Die Kinder schauen auf zu ihren Eltern, schauen sich ab, kopieren. Was wir ihnen also vorleben, tragen sie hinein in ihr eigenes Leben.
Nur... bezieht sich das wirklich nur auf unsere Kinder?
Vor einigen Tagen führte ich ein stundenlanges Gespräch mit einem mir eigentlich fremden Menschen - und dabei so viele Gemeinsamkeiten zu entdecken, war irgendwie... ein sehr berührendes Gefühl. Wie sehr es vermag, das dankbare Lächeln eines alten Menschen, dem wir in die Bahn helfen, uns den Tag zu erhellen. Oder der unberechtigte Raunzer eines fremdes Menschen uns in die Kniekehlen kickt.
Mein Jüngster erzählte vor kurzem: "Wenn der mir noch mal blöd kommt, hau ich ihm aufs Maul!" Woraufhin ich einwendete: "Dann bist du aber auch nicht besser als der andere."
Die Antwort kam spontan: "Mir doch egal, das hat der aber nicht zu machen."
Ich musste lächeln: "Natürlich nicht. Aber dann zeig ihm doch einfach, wie es anders geht. Wie es besser geht. Wenn du respektiert werden willst, musst du dir das erwerben. Und zwar nicht mit der Faust. Angst ist kein Respekt. Negatives wird überhaupt auch immer Negatives erzeugen."
Mir ist schon bewusst, dass die Welt eines Fünfzehnjährigen eine vollkommen andere ist als die einer Einundvierzigjährigen. Und sicherlich wünsche ich mir für meine Söhne, dass sie sich im Leben gerade machen, sich behaupten können. Jedoch wünsche ich mir dies ohne Gewalt, ohne Geringschätzung und ohne Respektlosigkeit.
Aber das lernt er noch, da bin ich mir sicher.
Für mich ist jede Familie in der Welt eine kleine Insel. Und in meiner Vorstellung ist es so, dass, wenn auf jeder dieser kleinen Insel Frieden herrschte, Anerkennung, Liebe, Wertschätzung, dann... bildet das - für mich - ein großes ganzes Gutes. Die bessere Welt.
"...Du bist der Anfang, Du bist das Licht..."
Apropos Licht... Mein Weihnachtsstern hängt im Fenster, ein sanftes unaufdringliches Licht, ich hör noch immer dieses Lied, der Schmerz im Körper hat wieder nachgelassen, die Seele hat wieder zur Ruhe gefunden, ich lieg hier entspannt und allein in meiner kleinen, ansonsten dunklen Wohnung und wenn ich jetzt hinaus in den Abend schaue und in den anderen Fenstern die Lichterbögen seh, dann überkommt sie mich wieder... die Sehnsucht nach dem liebevollen Miteinander, wo auch Abschiedsschmerz etwas Positives vermittelt... und wohinein solche Worte wie"griesgrämig" ganz gewiss nicht gehören...
Ich mach mir jetzt erst mal einen Tee, zieh die Stricksocken meiner Mama an und schau mir zum Millionsten Male einen wunderbaren Film über die Liebe an... Und hör einfach nicht auf zu träumen... :-)
Ach und übrigens... Falls jemand von Euch denkt, ich würde immer nur träumen... Nein. Für das kommende Jahr habe ich schon ganz konkrete Pläne. Ich glaube, dass es gute Pläne sind. Ich glaube auch daran, dass sie gelingen. Und vor allem fühle ich endlich wieder die Energie dafür in mir. Dafür muss ich nicht jeden Tag kilometerweit rennen. Dafür tu ich mit meinen ganz eigenen Mitteln....

Donnerstag, 25. November 2010

Schneewittchen, Schnappatmung - Oder: Die Opfer Der Mode

Ein jeder von Euch weiß ja: Die besten Geschichten schreibt das Leben selbst.
Insofern sind meine kleinen Geschichtchen hier quasi ein Spiegel meines Lebens, aktuelle Geschehnisse, Ereignisse - mehr oder weniger.
Spontan formt sich dann immer so eine Idee: Hey, dies, das oder jenes könnte ich doch so oder so in den Blog formulieren.
Zum einen ist es beinah wie ein Gespräch (auch Selbstgespräche haben Vorteile: frau kann sich nach allen Regeln der Kunst auskotzen - und keiner widerspricht ;-)), nach dem ich mich mitunter regelrecht befreit fühle, zum anderen, das wissen so einige von Euch, liebe ich das Schreiben :-)
Jedenfalls... bei aller Spontanität... kamen mir heut Morgen so Bedenken darüber, was ich hier schreibe, während in anderen Ländern unschuldige Menschen umgebracht werden. So wie ganz aktuell in Korea, wo sich zwischen das Entsetzen über die Ereignisse auch die Besorgnis darüber mischt, welche Ausmaße das alles nehmen könnte... Jedenfalls mir geht es so.
Andererseits... Dieser Blog hier ist eben... meine ureigenste Welt - das hier ist nicht n-tv - und erst vor zwei Tagen schrieb ich ja erst selbst, dass es neben all dem Wahnsinn, Kummer und den Sorgen... auch noch etwas anderes geben muss.

Und das "andere" äußerte sich bei mir heute folgendermaßen:
Als "Fashionista" würde ich mich nun nicht bezeichnen - Trends sind mir ehrlich ziemlich egal, ich jage denen nicht hinterher (ich setze meine eigenen - hähä) - aber ich lass mich schon gern inspirieren (ich finde, "inspirieren" klingt besser wie "abgucken" ;-)) und bastel mir das zusammen, was MIR gefällt.
Eine entsprechende Idee kam mir letzte Nacht, als ich zwar todmüde in den Kissen ruhte, gleichwohl jedoch nicht in den Schlaf zu finden vermochte. Was wollt Ihr - der eine zählt eben Schafe, ich geh dafür in Gedanken meinen Kleiderschrank durch - ist auch ermüdend - immerhin eine dreitürige Angelegenheit ;-) Und so grub ich heut morgen aus der Schublade für allerlei Accessoires einen breiten Gürtel aus, den ich mir unterhalb der Brust um den Körper schnallte.
Und fand echt irre, wie sehr allein ein einziges Detail ein komplettes Outfit verändern kann.
Allerdings rutschte mir dieser Gürtel bereits nach dem ersten Schritt Richtung Hüfte und nach einigen Fehlversuchen schnallte ich den Gürtel derart eng, dass ich zwar in höchstem Maße erstaunt und höchst erfreut über dieses WOW-Dekolleté (ich wusste noch gar nicht, dass ich überhaupt eins hatte ;-)) war, allerdings... nur noch flach und kurz atmen konnte. Schnappatmung nennt man das wohl. Spontan fiel mir Schneewittchen ein, wie die sich wohl gefühlt haben mochte, bevor sie darnieder ging. Viel anders fühlte ich mich nicht, das kann ich Euch schon mal sagen!
Also bis an meinen Arbeitsplatz hab ich das ertragen (wer schön sein will, muss halt leiden, sagte ich mir tapfer immer wieder), doch nach einer weiteren Stunde auf dem Bürostuhl stahl ich mich schlussendlich auf das Damenklo, entschnürte mich und sank befreit und begleitet von einem entsprechenden Stoßseufzer auf den Hocker, rollte das Corpus Delicti auf Handtaschenformat zusammen und verstaute es mit dem Wissen: ALLES, liebe Frau Helma, kannst du eben nicht mitmachen - aber das willste ja eigentlich auch gar nicht. Hauptsache, das Leben ist schön :-)
In diesem Sinne - an die Arbeit, Mädels :-)

Mittwoch, 24. November 2010

Schokolade

Der eine oder andere Leser unter Euch wird sich sicherlich noch an eines meiner Laster erinnern - ach ja, die guten alten Schokoladenkekse ;-) Eine Notreserve dessen wird immer in der untersten Schublade meines Schreibtisches gelagert oder daheim vor allzu gefräßigen einköpfigen Raupen in Sicherheit gebracht.
Mal abgesehen davon, dass Schokolade köstlich schmeckt, sagt man ihr ja auch eine stimmungshebende Wirkung nach, von der ich mir noch nicht so sicher bin, ob das nicht doch eher eine reine Kopfgeschichte ist ;-)




Am heutigen Nachmittag im Büro jedenfalls hätte ich womöglich eine ganze Kiste dessen verschlingen mögen - und vermutlich einen hebenden Effekt allerhöchstens auf der Waage feststellen können.
So ist das eben mit dem Anspruch auch an sich selbst: Da will man alles richtig machen und gerade, wenn man denkt, alles läuft rund, zeigt sich: Helma, du bist ooch bloß een Träumerle, keen Übermensch.
Also ich vertrete (jedenfalls meistens) die Auffassung, dass man zu dem Bockmist, den man verzapft, auch stehen sollte. Und wenn Ihr mich fragt, so empfinde ich es als ziemlich beschämend, wenn erwachsene Leute anfangen herumzustreiten, ob sie an besagten Tagen gerade Urlaub hatten oder das Kind krank war oder in entscheidenden Momenten mit Diarrhoe auf dem Keramikbecken hockten. Bockmist bleibt dann immer noch Bockmist - und an Gemeinschaftswerken haben Beteiligte eben gemeinschaftlich gewerkelt und dann gilt es nicht herumzuzanken, wer hier mehr oder wer weniger Verantwortung zu tragen hatte.
Und genau die übernahm ich heute, zwar mit einem Loch im Bauch, dafür aber mit gestrafften Schultern.
Die Kiste Kekse war jedenfalls leergeputzt, die letzten Gummibärchen verschlungen, der letzte Spritzring von der Tankstelle mit extra fettem Zuckerguss noch hinzugefügt - nichts passierte.
Erst am Abend auf dem Weg nach Hause durch die Dunkelheit, auf dem mir verträumte Schneegriesel im Lichtkegel entgegentrieben und als ich die neu erworbene Mucke aufriss, erst da erwachten all meine Lebensgeister zu neuem Mute - aber sowas von!! - und als ich dann noch den Titel "Chocolate" meiner Lieblingsband auf dem Radiodisplay las, da kam mir der Gedanke, vielleicht nicht immer so wörtlich zu nehmen, dass Schokolade die Stimmung hebt ;-)
Zumindest hätte ich dann noch ein wenig länger Freude daran, dass ich seit wenigen Wochen wieder in eine Jeans passe, die ich vor nunmehr sieben Jahren zum letzten Mal tragen konnte ;-)
Sleep well ;-)

Dienstag, 23. November 2010

Wenn Nicht Jetzt, Wann Dann?

Wenn ich ehrlich sein soll, ist mir aus der Werbung vor allem das Plakat in Erinnerung geblieben, wo Sie & Er lustvoll an der Gefriertruhe des Supermarktes übereinander herfallen.
Sex sells - so ist das eben ;-)

Jedenfalls erinnerte ich mich die Tage wieder an diesen Slogan. Also nicht dass Ihr mich falsch versteht: Den Liebsten direkt neben der Supermarktkasse zu vernaschen gehört nun wahrlich nicht zu meinem Repertoire - mal abgesehen davon, dass das zarte Pflänzchen einer (neu) erblühenden Liebe womöglich sonst zu Eisblumenkristallen zerfallen könnte - und wer will das schon riskieren, nicht wahr?
Nein, ich erinnerte mich - auch im Gedenken der Worte einer Freundin ("wie wärs mit einer to-do-Liste?") und dem Hervorkramen einer Uralttafel aus dem Überbleibsel eines größtenteils entsorgten Kellerkrams - an Dinge, die die Welt - auch Helmas Welt - zwar eigentlich nicht braucht, die ich aber dennoch immer schon mal tun wollte und die das Leben auch in Farben malen, die es gerade erst schön machen ;-)
Und so kams, wies kommen musste: Bei einem Besuch, den ich einer Freundin dieser Tage in der Klinik abstattete, gönnte ich mir - dank eines Tages der offenen Tür mit entsprechender Dekoration - den lange geplanten und leider nur drei Sekunden währenden Spaß des Helium-Schnüffelns - jedenfalls drei Sekunden pro "Schluck". Ich muss sagen: Der Tonfall war nicht ganz so hoch und auch nicht ganz so quäkend, wie ich es mir vielleicht erhofft hatte, gleichwohl genügten drei kräftige Züge am prallgefüllten Ballon für einen Riesenspaß, der mir den mittels einer hochgezogenen Augenbraue pikierten Blick der schätzungsweise zehn Jahre jüngeren Freundin eintrug: "...und ich dachte immer, ich sei albern..."
Ich habe so gelacht, dass ich mir beinah in die Hosen gepieselt hätte und damit neue Kundin von Tena Lady hätte werden können und wenn das auch leider mit dem Videostream nicht geklappt hat (Frauen und Technik - was will man da sagen) - so überkommt mich noch jetzt das Lachen über jenen Nachmittag und einem neuen Schwung, der sich gar nicht so übel macht an solch pieseligen Tagen wie den derzeitigen Regenwettertagen.
Wie auch immer, der erste Haken an der to-do-Liste ist gesetzt und weiter gehts zum nächsten.
Vielleicht wisst Ihr's ja noch - der Nachmittag in einem Brautausstatter - Freundinnen & ich und vielleicht ein kleiner Piccolo dazu, den ich mir anlässlich meines letzten Geburtstages gönnen wollte. Das wird bestimmt genauso lustig. Zwar ist mein Geburtstag inzwischen schon wieder so lange her, dass ich nunmehr getrost auf den nächsten warten kann und eigentlich... ja eigentlich sollte ich mich auch um wichtigere Dinge kümmern, nur...
Also ich weiß nicht, wie Ihr das seht, aber... Zwischen all der Problembewältigung, den Aufräumarbeiten von Sorgen & Kümmernissen - da muss auch noch überall ein bisschen Lebensfreude reinpassen. Und die kommt schließlich auch nicht mal eben so frei Haus und im Versandhaus kann ich mir das auch nicht bestellen.
Mir ist wichtig, dass ich zwischen all dem immer irgendwie noch LEBEN kann, genießen kann. Woher soll ich sonst die Energie für meine Baustellen bekommen?
So bin ich eben - und ich habe niemals versprochen, jemand anderes zu sein.
Grad muss ich lachen, weil ich hier beim Schreiben dieser Worte in genau diesem Moment ein paar Gesichter von Menschen vor meinem inneren Auge vorbeiflitzen seh, von denen ich genau weiß, dass sie jetzt den Kopf schüttelten und sagten: "Ja aber meinst du nicht, du solltest..."

Nö, ich meine nicht :-)

Montag, 22. November 2010

Das Leben Ist Eine Wundertüte

...voller Überraschungen, ob Du nun willst oder nicht, obs Dir nun gefällt oder nicht.
Wenn ich ehrlich sein soll... in den letzten zwei Monaten sind mir diese Überraschungen doch ein wenig zuviel geworden - und wonach es mich gelüstete, war reinweg nur noch Ruhe, Rückzug - und das Konstatieren einer Situation, die mir zwar nicht wirklich neu ist, mich aber irgendwie immer wieder aufs Neue überrascht, erfreut - oder eben auch erschüttert.

Kleine Kinder, kleine Sorgen...
Wer kennt ihn nicht, diesen Spruch.
Wer hat nicht schon mit diesem Spruch geseufzt, gegrinst oder vor Wut gekocht.
Wenn Ihr mich fragt... Ich habe all das in den letzten Wochen getan - und dazu auch noch ab und zu ein bisschen geflennt. Die ganze emotionale Palette einer Mutter, die an ihren Kindern hängt, alles richtig machen will, fassungslos und eingeschüchtert an Krankenhausbetten steht und obendrein ein bisschen spät bemerkt, dass sie für sich selbst zu wenig macht.
Und angekommen bei diesen Gedanken und Empfindungen - muss ich zugeben - bricht schon auch so ein bisschen was wie Selbstmitleid aus. Spätestens aber dann, wenn ich mich anlehnen will... und keiner ist da.
Der eine muss erst mal Fußball gucken ("Bundesliga, du verstehst, meld dich doch einfach später noch mal" oder von mir aus Champions-League - was weiß ich denn), der andere muss auf Sportelkurs, der dritte ist grad im (wohlverdienten) Urlaub und... nein... ich breite das jetzt nicht weiter aus.
Was ja überhaupt gar nicht geht, sind in kritischen Momenten solche Bemerkungen wie "also wenn das mein Junge wäre, dem würde ich aber..."
Mal abgesehen davon, dass solche Sätze eigentlich nie zuende geführt werden, sind sie nicht nur vollkommen unangebracht, sondern mindestens genauso unsinnig und der Faktor der Unterstützung gleich Null.
Ich persönlich wünschte mir, dass da einfach jemand mal seine Arme ausbreitet und sagt: "Komm, lehn dich an, sag nix, ich bin da."
Aber OK, ist das Leben zuweilen auch eine Wundertüte, so ist es aber kein Wunschkonzert - und was wir uns selber wünschten, danach geht es eben auch nicht.
"Nimm, was du bekommst, und sei glücklich damit; wer zuviel will, hat am Ende nichts", das ist jetzt mal die Grobfassung salbungsvollerer Tonarten, mit denen Defizite erklärt und schlimmstenfalls entschuldigt werden sollen, die mir auch heute noch und immer wieder, auch nach dem einhundertsten Erfahren weh tun und die ich auch heute noch ebenso wenig akzeptieren kann. Ich meine, was ist an Beistand, was ist an Anlehnung oder dem Wunsch, dem Bedürfnis danach so falsch?
Nichts, gar nichts - wenn Ihr mich fragt.
Und wenn Ihr dieses Gefühl habt, dass es falsch sein soll, dann kann ich nur sagen:
Wir haben die falschen Leute um Beistand gebeten.

Auch aus diesem Grund habe ich den Rückzug gebraucht. Einfach mal resümieren, wer in meinem Leben ist und wen ich darin nicht mehr haben möchte. Es gab mal Zeiten, da bin ich auch auf Menschen zugegangen und sagte ihnen: Du, ich brauch mal ne Pause von dir.
Das kam nicht immer gut (dabei dachte ich immer, ehrlich währt am längsten?) - und heute... genügt es mir auch, einfach ein paar Rufnummern aus meinem Handy zu löschen. Manche Menschen... melden sich ohnehin nicht von alleine, auch dann nicht, wenn man ihnen bereits zum dritten Mal die virtuelle Visitenkarte hinüberreichte.

Und wie Millionen andere Menschen machte auch ich einmal mehr die Erfahrung, dass letzten Endes... ein Beistand vor allem von der Seite kommt, von der man es am wenigsten erwartet.

Insofern... reiße ich meine Wundertüten noch immer mit spannungsvoller Neugier auf. Nicht ganz frei von Ängstlichkeit, aber... doch immer noch mit einem gewissen Enthusiasmus.
Und wers bis zu dieser Zeile noch nicht verstanden hat:
Ich bin wieder da :-)