Donnerstag, 2. September 2010

Und Da Ist Er Nun

...Freund Herbst - oder was dachtet Ihr? ;-)
OK OK, laut Kalender haben wir immer noch Sommer, aber... wer glaubt schon einem Kalender... Irgendwie sind wir ja überhaupt in diesem Jahr ziemlich betrogen worden. Nicht nur, dass sämtliche Feiertage auf die Wochenenden verteilt wurden, auch der Wonnemonat Mai war ja nun wirklich kein Wonnemonat. Wenn überhaupt, so haben sich Frühlingsgefühle erst viel zu spät eingestellt, nur um durch Augustus Interruptus wieder vorzeitig beendet zu werden.
Wie es bei Euch war, weiß ich nicht - aber bei uns war der 1. September ein ausgesprochen sonniger Tag. Ein Tag, der lockte und weckte - jedenfalls mich :-)


Also wenn ich diesen Song höre, dann seh ich mich wieder in abgerissenen Jeans, offenen Haaren und barfuss durch die Wohnung springen - und übersehe dabei geflissentlich meine Söhne, wie sie die Augen verdrehen und kommentarlos die Tür zu ihrem Zimmer zufallen lassen.
Meist ist es ja die Musik, die irgendetwas in mir berührt, auslöst - und bei diesem Song werden vor allem sämtliche Lebensgeister wach, werden herbstliche Melancholien mit einem Fingerschnips in den Hintergrund gedrängt. Wobei es auch Tage gibt, da spüre ich, dass mir das nicht gelingt, noch bevor ich die Mucke aufgedreht habe.

Wisst Ihr, was ich so geil finde am Herbst? Goldene Sonnenstrahlen, goldenes Laub, Stiefel, kurze Röcke, offenes Haar, rosa Wangen, leuchtende Augen... Jau - da kann nicht mal mein geliebter Frühling mithalten ;-) Und ginge es nach mir, bräuchte ich auch nur den Frühling und den Herbst. Vielleicht... weil ich im Frühling geboren und mittlerweile im herbstlichen Alter angekommen bin? Muss grad selber lachen. Ich kenne viele Menschen, die seufzend an Zeiten des Jugendwahns zurückdenken und sich wünschten, sie wären noch mal zwanzig. Pah. Ich nicht. Wie sagt meine Mama doch immer?
"Lieber würzig mit vierzig als ranzig mit zwanzig." Genau.
Mal ehrlich - mit zwanzig... Wusste ich nix vom Leben und leider Gottes auch nix von mir. Das, was für mich wichtig war und ist, erlebte ich jenseits der dreißig. Außerdem - so finde ich - sehe ich heute vieeeeeel besser aus als mit zwanzig ;-) Wohl auch, weil ich mehr und mehr lernte, mich von dem zu lösen, das mir nicht guttat und mich mehr und mehr dem zuzuwenden, das mir Glücksempfinden vermittelt. Ich meine, geht doch mal durch die Stadt und schaut Euch die Leute an. Manchmal bin ich beinah erschrocken, wie leer und verknittert die Paare aussehen, die nebeneinander, aber nicht miteinander gehen. Befragt man sie nach ihren Träumen und Wünschen, kommt da was ganz anderes zum Vorschein als die Kombination aus Job, Haushalt, Kind(ern), 6 Uhr aufstehen, 20.15 Uhr mit Vati Film gucken und 21.45 Uhr mit Vati zu Bett gehen, Sex nur zweimal im Monat (oder mit ein paar Tricks auch gar nicht)... Wer möchte schon so leben? Ist das noch leben? Ist das noch ein Leben?
Warum lassen wir zu, dass der Alltag unser Empfinden, unsere Träume auffrisst und wir das hinnehmen, "weil es eben so ist"?
Also nein, ich möschte das nüsch.
Ich geh lieber raus, durchs goldene Laub rascheln, mit rotgefärbten Ahornblättern gleich wehenden Fahnen durch die Straßen ziehen und den Herbst einfangen, um anschließend bei einer Tasse heißen süßen Tee die Beine auszustrecken und die Sonnenstrahlen aus den Haaren zu schütteln. Komm doch mit!!

1 Kommentar:

Dr. Konz hat gesagt…

Mensch Ziggenheimer, da kommt doch erstmal der Altweibersommer ! Müsstest Du doch wissen.