Montag, 17. August 2009

Gretchen Haase

Vorbei sind die Zeiten von Bridget Jones und Lolle aus Berlin. Dafür wird uns jetzt montags ein Bridget Jones-Verschnitt (und die Macher sind sogar noch stolz drauf) gezeigt, der zuweilen doch recht lustige Dialoge vorzuweisen hat. Ich meine, was soll man auch machen, wenn der Magen nicht will, wenn die Energie nicht will, die Mangelernährung und das Fieber den Körper schwächen und der Tag im Büro schon derart Kraft gesaugt hat, dass noch angesichts der derzeitigen Dürre in diesem Land beinah noch das zuverlässigste Deo zu versagen droht. Dann reicht die letzte Energie nur noch, sich nach Hause zu schleppen, eine Wohlfühldusche zu nehmen, sich in die Decke zu wickeln und ins Bett zu verkriechen.
Pling - der TV geht an und schon beehrt uns Frau Dr. Gretchen Haase, die alles hat, was wir nicht haben: ein reiches Elternhaus, lange blonde Locken und ihre unerfüllte Liebe zu ihrem ehemals-Sandkastenliebe-und-nun-ebenfalls-Doktor.
Wie gesagt, wenn man alleine hier liegt, ist es nur lustig, wenn es einem sowieso schon nicht gut geht. Oder höchstens noch mit Freundinnen, Weißwein, Knabberzeug und dann jeden Schritt, jeden Dialog kommentieren, schmachten, in Erinnerungen schwelgen und Fräulein Gretchen wünschen, dass sie doch endlich sähe, wie viel man übersieht, wenn man nicht hinsieht...
Kennen wir doch alles selber, ach Gott ja, kennen wir doch.
Knabbern ist leider heut Abend immer noch nicht, nicht einmal trocken Brot, dafür flöße ich mir literweise Wasser ein, in das ich mir wenigstens so ein bisschen Himbeersirup kippen musste, damit es so etwas wie einen Geschmack bekommt. Und denke leicht wehmütig an die Todsünde vom gestrigen Abend, als ich beim Zahlen an der Tankstelle dem Duft einfach nicht widerstehen konnte und einen Coffee to go orderte. Und mich unter einem genüßlichen Schluck für Schluck mit ihm auf den Weg machte, den Weg über die Autobahn, der uns zugleich auch noch ein wunderbares Naturschauspiel bescherte...
Ein Wolkenpilz, in dem ein Gewitter tobte, während ringsherum noch abendblauer Himmel war...






OK, das Gewitter wird nur dem aufmerksamen Betrachter sichtbar sein, man muss schon wirklich genau hinschauen. Und bei so einem schiet Wetter, das sich damit anbahnte, sollte man wohl wirklich besser daheim bleiben. Aber nee, was mache ich? Fahre durch die Nacht, genieße die Musik und auch jeden Schluck aus meinem Becher Kaffee - natürlich nur mit ganz viel Milch. Kaffee... Na klar... Wenn sowieso schon der Magen rebelliert... Und so musste ich, ob ich wollte oder nicht, den schönen lecker aromatischen Kaffee mit herrlich heiß geschäumter Milch auf einer Wiese in irgendeiner Nothaltebucht wieder hergeben...
...Da! Nein da! Tritt ein Mädchen hinaus in die Nacht!...
Na ja...
Bis heut Abend bin ich brav zurückgekehrt zu Wasser mit einem Schuss Himbeersaft.
Habe mir eine weitere Folge Gretchen Haase zu Gemüte geführt, sie glühend um ihre Frustschokolade beneidet und anstatt wenigstens diese Nacht zu schlafen und zur Ruhe zu finden... liege ich hier... und erzähle Euch eine gute-Nacht-Geschichte... Damit wenigstens Ihr süß träumt ;-)

Eure Helma

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