Sonntag, 26. Oktober 2008

Der Abend danach

...der Abend nach dem Kinofilm. Lange nicht mehr hat mich ein Film so berührt wie dieser. Wisst Ihr, es waren diese Kleinigkeiten, diese tausend Kleinigkeiten, die auf mich eine unglaubliche Faszination ausübten. Die Postkarten - an die Wand gepinnt. Die Muscheln - im Blumenkasten verteilt. Dieser Glitzervorhang mit Muscheln - kitschig bunt und dennoch wunderschön. Das Bett aus Eisenrohr, dazu die vielen Kissen und bunten Tapeten. Die Dachkammer mit den vielen selbstgemalten Bildern und Sammelstücken. Und natürlich... das Haus am Meer. Ich meine, so richtig am Meer. Das Haus auf Stelzen, die bis in das Meer hineinragen. Wenn man den Balkon betritt, steht man quasi mittendrin - im Meer. Gibt es einen schöneren Ort zum Leben? Zum Lieben? Zum Wohlfühlen? Zum Schreiben? Zum Malen?
Und die Geschichte selber... Eine sicherlich vorhersehbare Geschichte... Leider Gottes bis zum befürchteten Ende, ein Geschichte, von der Kritiker schreiben "...ein wunderbarer Film, der zeigt, dass auch eine große Liebe nicht immer ein Happyend braucht..."
Also wenn Ihr mich fragt: Ich hab das Kino verlassen, hab mich wie betäubt gefühlt von den großen Gefühlen, die mir vorgespielt und doch selber gar nicht fremd waren. Und war so glücklich und so dankbar, die Hand des Menschen an meiner Seite nehmen zu können, den Moment mit jemandem teilen zu können, in dem man keine Worte findet, nur einander anschauen kann und dennoch versteht.
Heut Abend nun lauf ich barfuss durch meine halbdunkle Wohnung, nur beleuchtet vom Schein mancher Kerzen, deren Geruch nach Vanille als auch der Geruch süßen Tees in der Wohnung liegt. Das Badewasser ist eingelassen, im Player liegt die neuerworbene Filmmusik von "Der englische Patient". Danach werde ich mich in mein Bett kuscheln, zwar kein herrlich romantisches Eisenbett wie im Film, aber trotzdem - so finde ich - eine, nein - meine Wohlfühloase mit vielen Kissen und weichen Decken, werde noch etwas lesen, vielleicht aber auch einfach nur den Moment genießen - und einschlafen mit dem guten Gefühl, dass der Liebste zwar wieder fort, ich jedoch nicht allein bin.
Und den Film - den schaue ich mir noch einmal an.

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